Venenleiden zählen längst zu den sogenannten Volksleiden in Deutschland. Vorsichtigen Schätzungen zufolge leiden jede zweite Frau und jeder vierte Mann unter einer Venenschwäche. Gründe hierfür liegen zum einen in unserem modernen Lebenswandel mit unausgewogener Ernährung, vielfach sitzenden Tätigkeiten und Bewegungsmangel und zum anderen in erblicher Veranlagung. Häufiges Resultat: Krampfadern, auch Varizen genannt. Dabei sollten Betroffene ein Krampfaderleiden nicht unterschätzen, unbehandelt können schwerwiegende Nachfolgeerkrankungen entstehen, die den gesamten Organismus nachhaltig schädigen. Wer sich früher vor einer Operation fürchtete, kann heutzutage zwischen neuartigen und schonenden Methoden wählen. Zu den besonders effektiven Maßnahmen zählt das minimalinvasive VNUS-Closure™-Verfahren aus den USA, dessen Erfolge mittlerweile mehrere wissenschaftliche Studien bestätigen. „Eine Krampfaderentfernung mit VNUS-Closure™ kommt ohne schwerwiegende Operation und langwierigen Heilungsprozess aus. Ambulant durchgeführt, gehen unsere Patienten kurz nach dem Eingriff wieder nach Hause und sind nach kurzer Schonung wieder einsatzbereit“, sagt Prof. (MD) Dr. Dr. Stefan Hillejan, Phlebologe aus Hannover. Er leitet die Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen, die das Verfahren als eine der ersten in Deutschland anbietet.
Mit Hochfrequenzenergie gegen Krampfadern
Ob sich die neuartige Methode für den jeweiligen Patienten eignet, klärt der Venenspezialist zunächst anhand von Gesprächen, einer ausführlichen Anamnese sowie Voruntersuchungen mithilfe von Ultraschall und Bluttests. Kommt der Einsatz von VNUS-Closure™ infrage, kann der Eingriff ambulant erfolgen und der Patient erhält lediglich eine leichte Anästhesie. Vor der circa 60-minütigen Behandlung gibt eine Ultraschalluntersuchung Aufschluss über den Verlauf der Blutbahn. Somit weiß Prof. Hillejan genau, wo er den hauchdünnen Closure™-Katheter in die Vene einschieben kann, um die Katheterspitze exakt zu positionieren. Über einen kleinen Nadelstich führt er den Katheter dann unter Ultraschallkontrolle bis zum oberen Venenabschnitt ein, wo er die optimale Stelle für den Behandlungsbeginn ermittelt. Anschließend startet der Spezialist den Radiofrequenzgenerator und durch vorsichtiges Zurückziehen des Katheters übertragen kleine Heizspiralen an der Spitze der hauchdünnen Sonde eine Temperatur von 110 Grad auf die Venenwände. Durch die kontrollierte Erhitzung von 20 Sekunden auf jeweils Venenabschnitten von sieben Zentimetern erfolgt eine Schrumpfung des Kollagens in den Venenwänden und das erkrankte Blutgefäß schließt sich. „Das Blut sucht sich einen anderen Weg über die gesunden Venen im Bein und die Überreste des kranken Gefäßes baut der Körper innerhalb weniger Wochen restlos ab“, sagt Prof. Hillejan. Zeigt eine Ultraschalluntersuchung den Verschluss der Vene an, können Patienten die Praxis verlassen. Lediglich das Tragen eines leichten Kompressionsstrumpfes für vier Wochen ist ratsam, daneben stehen mäßige Bewegung und eine Nachuntersuchung nach drei Tagen auf dem Therapieplan.
Mehr Lebensqualität mit schonendem Verfahren
Neben herkömmlichen Methoden wie etwa dem Stripping, wo der Operateur die gesamte Vene aus dem Bein zieht, kommt minimalinvasiven Verfahren eine immer größere Bedeutung zu. Denn allen alten Operationstechniken folgen zumeist mehrtätige Krankenhausaufenthalte und längere Ausfallzeiten. Deshalb überwiegen speziell auch für Berufstätige die Vorzüge von VNUS-Closure™: Patienten leiden erfahrungsgemäß unter deutlich weniger Schmerzen und einer geringeren Schädigung des umliegenden Gewebes und bekommen stattdessen ein gutes kosmetisches Endergebnis ohne Blutergüsse oder Narben. Daneben benötigt der Patient nur eine leichte Anästhesie. „Unsere Patienten zeigen sich sehr zufrieden mit dem Behandlungsergebnis. Mit einigen Verhaltensänderungen wie mehr Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung sowie regelmäßigen Kontrolluntersuchungen können weitere Venenschäden verhindert werden“, so Prof. Hillejan.
So bleiben Beine ein Leben lang gesund und schön:
• Lieber das Auto stehen lassen und einmal mehr die Treppe benutzen
• Viel trinken und für eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung sorgen
• Übergewicht entgegenwirken
• Hohe Schuhabsätze und enge Hosen vermeiden
• Regelmäßig Wechselduschen oder Kneipp’sches Wassertreten anwenden