Wenn Wirbelgelenke Verschleißerscheinungen zeigen oder beim sogenannten Wirbelgleiten aus ihrer Position rutschen, geht dies oft mit starken Rückenschmerzen einher. Zeigen konservative Maßnahmen wie Medikamente oder Physiotherapie bei diesen Krankheitsbildern keine ausreichende Wirkung, bietet sich in vielen Fällen die Hitzesondenbehandlung an. „Mit der sogenannten Thermakoagulation unterbrechen wir gezielt die Schmerzweiterleitung der betroffenen Nervenfasern“, erklärt Dr. Reinhard Schneiderhan, Wirbelsäulenspezialist und Orthopäde in München. „Durch das minimalinvasive Vorgehen entfallen gewöhnlich längere Rehabilitationszeiten und die Patienten kehren ohne Schmerzen in ihren Alltag zurück.“
Gezielte Verödung
Während der Behandlung betäubt der Arzt den betroffenen Wirbelsäulenabschnitt lokal und führt anschließend eine feine Sonde von nur 0,4 Millimeter Dicke direkt an die Nervenfaser. Wenn die Sondenspitze in der richtigen Position liegt, erhitzt er sie für einige Sekunden auf 80 Grad Celsius. „Dadurch veröden wir die Nervenfaser, sodass sich Schmerzsignale nicht mehr ausbreiten können“, erläutert Dr. Schneiderhan die Wirkung. Gewöhnlich erfordert die Hitzesondentherapie die Behandlung von mehreren Stellen, da an jedes Wirbelgelenk mehrere Schmerzfasern anknüpfen. In den Fällen, in denen weitere Ursachen – beispielweise Bandscheibenschäden – für die Beschwerden vorliegen, lässt sich die Hitzesonde mit anderen minimalinvasiven Therapien wie Mikrolaser oder Wirbelsäulenkatheter kombinieren.
Schnelle Rückkehr in den Alltag
Die Behandlung erfolgt in Schlafnarkose unter kurzstationären Bedingungen, so dass der Patient keinerlei Schmerzen bei der Behandlung spürt. Bei leichten Arbeiten, beispielsweise im Büro, entstehen in der Regel keine Ausfallzeiten. Gegebenenfalls erhalten Patienten nach der Behandlung eine gezielte Physiotherapie, um die Rückenmuskulatur zu stärken und erneuten Beschwerden vorzubeugen. „Im Gegensatz zur Behandlung mittels Kältesonde – der sogenannten Kyrotherapie – hält die Wirkung der Hitzesonde über mehrere Jahre an“, verdeutlicht Dr. Schneiderhan. Durch die minimalinvasive Therapie lassen sich oft größere Operationen wie Versteifungen vermeiden.
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