Wirbelkörper brechen aus unterschiedlichen Gründen. Experten schätzen die Anzahl der Brüche in Deutschland jährlich auf 40.000. Wobei sich die Hälfte aller Wirbelsäulenverletzungen bei einem Verkehrsunfall ereignet. Weitere 25 Prozent lassen sich auf Sportunfälle und das restliche Viertel auf krankheitsbedingte Frakturen wie Osteoporose oder Knochentumore zurückführen. „Schmerzhafte Wirbelkörperbrüche, egal ob osteoporotischer, onkologischer oder traumatischer Herkunft, bedürfen ärztlicher Sofortversorgung“, erklärt Prof. Dr. med. Andreas Kurth, Direktor der Klinik für Orthopädie der Universitätsmedizin Mainz und Mitglied des Vorstands des Dachverbandes Osteologie e. V. (DVO). Mithilfe eines innovativen und neuartigen Verfahrens, der Radiofrequenz-Kyphoplastie, richten Experten eingebrochene Wirbel knochenschonend, substanzerhaltend und noch sicherer als bisher wieder auf und erreichen somit die nötige Stabilität.
Schwachstelle Rückgrat
Plötzlich einsetzende Rückenschmerzen und starke Druck-, Klopf- oder Bewegungsbeschwerden deuten auf eine Wirbelkörperfraktur hin. „Pathologische, oft durch Osteoporose hervorgerufene Brüche übernehmen eine Sonderrolle, denn geschwächtes Knochenmaterial bricht selbst bei geringsten Alltagsbelastungen“, weiß Prof. Dr. Kurth. Betroffene erinnern sich häufig nicht an ein außerordentliches Ereignis. Dabei stellt insbesondere der Übergang zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule einen sensiblen Bereich dar, da hier hohe Scherkräfte durch die Drehbewegungen des Oberkörpers lasten. Des Weiteren erweist sich der Übergang vom Hals- zum Lendenwirbel als anfällig für Verletzungen. „In jedem Fall gehören Brüche der Wirbelsäule in erfahrene Hände von Experten. Bei richtiger Diagnose und passender Methode vermeiden wir Folgeschäden von Anfang an“, betont der Professor.
Gummiartiger Zement sorgt für Bewegung
Je nach Schwere der Verletzung behandeln Ärzte die Fraktur mit konservativen oder operativen Maßnahmen. Einfachere Brüche stellen Mediziner mit einem Korsett ruhig und behandeln sie medikamentös. „Alle schwerwiegenden Bruchstellen, die einen operativen Eingriff erfordern, versorgen wir mit einer neuen Methode“, berichtet Prof. Dr. Kurth. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren wie Ballon- oder Vertebroplastie arbeitet die Radiofrequenz-Kyphoplastie mit einem speziell entwickelten gummiartigen Knochenzement. Langsam und kontrolliert gelangt die zähe Masse über nur einen einzigen kleinen Zugang in den behandlungsbedürftigen Wirbelkörper. Unter Zugabe von Radiofrequenzenergie härtet der neuartige Zement aus und richtet den gebrochenen Wirbel wieder auf. Innerhalb einiger Stunden, spätestens jedoch am nächsten Tag, treten eine unmittelbare und dauerhafte Schmerzlinderung und eine damit verbundene deutliche Steigerung der Lebensqualität ein. Weitere Vorteile für die Patienten liegen neben der hohen Sicherheit in der Regel in einer kurzen Operationsdauer und einer schnellen Rehabilitationszeit. Um Folgeschäden zu vermeiden, sollten Betroffene in der Einheilungsphase extreme Belastungen vermeiden. „Rückengymnastik und gezielte Übungen kräftigen zusätzlich den Bewegungsapparat und senken das Risiko einer erneuten Bruchgefahr“, betont der Experte abschließend.
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