Mitte September beginnt nicht nur das Münchener Oktoberfest. In ganz Deutschland öffnen Jahrmärkte in diesen Tagen ihre Pforten. Leider steht nicht immer nur das Vergnügen im Mittelpunkt. Wirbelsäule und Rückenapparat erfordern bei der Vielzahl an Fahrgeschäften besondere Aufmerksamkeit. Dr. med. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde in München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga, bestätigt, dass gerade in dieser Zeit Diagnosen wie Stauchungen, Prellungen und Schleudertraumen bis hin zu Bandscheibenvorfällen zunehmen.
Obacht vor schnellen Richtungsänderungen
Blitzschnelle und überraschende Richtungsänderungen, die zum Beispiel im allseits bekannten „Breakdancer“ für Vergnügen sorgen, machen den Reiz der meisten Fahrgeschäfte aus. Auch Achterbahnen, welche den Fahrgast in Loopings auf den Kopf stellen, gelten als beliebte Attraktionen. Doch leider verbergen sich hinter diesem Spaß Risiken. Selbst bei gesunden Menschen wirken Fliehkraft und unkontrollierbare Bewegungsabläufe negativ auf Körper, insbesondere Rücken, ein. Rasantes Stoppen und wieder Anfahren birgt die Gefahr von Verstauchungen und anderen Beschwerden rund um die Wirbelsäule. Vor allem Loopings belasten den gesamten Rückenapparat, das heißt Hals-, Brust- und Lendenwirbel. Deshalb rät Dr. Schneiderhan Vorgeschädigten, diese Fahrgeschäfte zu meiden. Schmerzende Haltungsschäden stellen die Folge dar und führen im schlechtesten Fall zu chronischen Rückenerkrankungen. „Entsprechende Polster in den Sitzen sorgen zwar für Sicherheit und Komfort, es empfiehlt sich jedoch, zusätzlich die Bauchmuskulatur anzuspannen und eine aufrechte Haltung einzunehmen“, erklärt Dr. Schneiderhan.
Rückenbewusst Spaß haben
Bestimmte Fahrgeschäfte bergen für den Jahrmarkt-Besucher größere Gefahren, wenn Alkohol hinzukommt. Bei erhöhtem Genuss verlängert sich die Reaktionszeit, womit Schmerz- und Verletzungsrisiken ansteigen. „Ein angetrunkener Mensch kann sich nicht entsprechend schützen und gefährdet daher seine Wirbelsäule in höherem Maße“, bestätigt Dr. Schneiderhan. Aber nicht nur Menschen mit Rückenproblemen sehen sich einer Gefahr ausgesetzt, auch Herz-Kreislauf-Patienten müssen mit Restrisiken rechnen. Adrenalinkicks, wie sie etwa in Falltürmen vorkommen, gehören daher nicht in das Repertoire Vorgeschädigter. Besonnenheit und Vorsicht bilden somit die Basis für einen schmerzfreien Jahrmarktbesuch. Dr. Schneiderhan rät allen Besuchern der Wiesn und anderer Jahrmärkte zu einem verantwortungsbewussten Nutzen der Fahrgeschäfte, damit der Spaß an diesen Aktivitäten überwiegt.
Klinikkontakt:
Praxis Dr. med. Schneiderhan und Kollegen, Dr. med. Reinhard Schneiderhan, Dorothea Cerpnjak,
Eschenstr. 2, 82024 München/Taufkirchen
Tel: 089 / 614510-0, Fax: 089 / 614510-12, E-Mail: cerpnjak@orthopaede*