Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) informiert:
"Garten macht Schule - Gärten und Parks als Lernorte"
6. Symposium zur Gartenkunst in Westfalen-Lippe im Sauerlandpark Hemer
Hemer (lwl). Fast 50 Landschaftsarchitekten, Architekten und Bürger trafen sich am Donnerstag (16.06.) auf Einladung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau 2010 im Sauerlandpark Hemer zum 6. Gartensymposium zur Gartenkunst. Acht Referenten aus dem In- und Ausland präsentierten auf dem Symposium mit dem Titel "Garten macht Schule" Gärten und Parks als Lernorte mit einem vielfältigen Bildungsangebot.
"Es ist eine Tradition des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), dass seine Symposien zur Gartenkunst immer wieder in den Gärten und Parks ehemaliger Landesgartenschauen stattfinden." Mit diesen Worten begrüßte am Donnerstag (16.06.) die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale gemeinsam mit Michael Esken, Bürgermeister der Stadt Hemer, die Teilnehmer.
In dem Vortrag über 200 Jahre Schulgartenbewegung in Südwestfalen blickte Roswitha Kirsch-Stracke von der Universität Hannover und Vorsitzende des Kreisheimatbundes Olpe auf die Geschichte der Schulgärten in den letzten Jahrzehnten zurück: "Die jüngere Entwicklung der Schulgärten seit der Ökologiebewegung in den 1980er Jahren zeigt, wie auf einige Jahre großen Engagements, in denen überall im Land Schulgärten angelegt wurden, eine Phase des Niedergangs folgte. Fast 25 Jahre lang verkümmerten viele Schulgärten, die heute unter neuen Vorzeichen wieder aufleben." Die aktuelle Begeisterung für Gärten vermittelte auch Gefion Apel. Unter dem Titel "Erdbeerspinat, Saftmobil und Scharfschurtag" berichtete die stellvertretende Leiterin des LWL-Freilichtmuseums Detmold, wie die Bildungsprogramme der LWL-Museen nun auch Gärten und Parks einbeziehen. "Die Schulgarten-bewegung muss sich mit Blick auf die Bedürfnisse der Schulen immer weiterentwickeln," sagte Jörg Ledderbogen vom Schulbiologiezentrum in Hannover.
Unter dem Motto "Gärten dokumentieren - Wissen verbreiten" präsentierte Hartmut Kalle von der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, wie die Vielfalt der regionalen Gartenkultur von dem Fachamt erfasst wird. Günter Weigel von der Lippe Tourismus & Marketing AG in Detmold betonte die Bedeutung der Dokumentation und Vermittlung für die Gartenkunstreisen. "Viele Besucher möchten heute die Gärten selbstständig erkunden und eingetretene Wege verlassen", so Weigel. Besucherinformationssysteme, wie sie Dr. Ralf Steffen von der Leibniz Universität Hannover und Dr. Pawel Kojs, Direktor des Schlesischen Botanischen Gartens in Mikolow in Polen, vorstellten, kennzeichnen daher moderne Parkkonzepte.
Das Hauptanliegen des polnischen Gartens ist die Erforschung regionaler Naturräume. Über 30 Führer leiten Gruppen durch Pflanzenkollektionen mit seltenen Tierarten. In Workshops erleben Schüler die Natur hautnah und werden durch gemeinsame Aktivitäten zum engagierten Handeln angeregt.