Die IKOM - Das Karriereforum der TU München - hat heute erstmalig seinen Ausblick Studierende & Absolventen veröffentlicht. Die Ergebnisse fallen für die Jungakademiker durchwachachsen aus, wenngleich hier allenfals auf hohen Niveau geächzt wird. Die Nachfrage nach Berufseinsteigern, hochqualifizierten Arbeitskräften, Praktikanten, Diplomanden und Werkstudenten in Universitätsausbildung (IKOM-Zielgruppe) bleibt mit Ausnahme des Finanzsektors nahezu unverändert. Die volkswirtschaftlichen Rahmendaten stehen jedoch ganz im Zeichen einer Konjunkturdelle im 2.Halbjahr 2008. Der private Konsum, die Investitionen der Unternehmen und die Exporte schrumpften im 2.Quartal. Zudem haben sich die Aussichten der Frühindikatoren wie der Auftragseingang der verarbeitenden Industrie und der ifo-Geschäftsklimaindex im September deutlich eingetrübt. Er notiert auf dem niedrigsten Niveau seit 3 Jahren. Für 2009 hingegen sehen die Experten des HWWI und des ZEV wieder eine Zunahme der Dynamik. Sollte dieses Szenario eintreffen wäre der Einfluss auf den traditionell nachlaufenden Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten marginal.
Risiken ergeben sich aus der Finanzmarktkrise der letzten Monate, speziell der letzten Wochen, welche mittelfristig zu einem rückläufigen Kreditangebot, geringeren Investitionen und einer nachlassenden Beschäftigungsdynamik führen könnte. Die Perspektiven für Berufseinsteiger im Finanzsektor dürften sich zudem in den nächsten Monaten als schwierig erweisen. Das Deleveraging d.h die Erhöhung der Eigenkapitalbasis im Verhältnis zum Geschäfts- und Risikovolumen der Banken wird ferner die Ertragssituation und damit die Bonifikationen der Mitarbeiter langfristig senken. Schon in der Gehaltsstudie 2008 von Alma Mater sehen wir rückläufige Einstiegsgehälter im Bankensektor, wenn gleich hier neben der unverändert zahlungsstarken chemischen Industrie die absolute Spitze zu finden ist.
Erfreulicherweise bestätigen BA-X, Adecco Stellenindex und Jobs*Index unabhängig voneinander die guten Aussichten insbesondere in technologieorientierten Berufen. Dies macht sich auch in den Einstiegsgehältern bemerkbar. Speziell der Fahrzeugbau, Logistik und Transport haben ihre Gehälter in 2008 einer Studie von Alma Mater zur Folge nach oben adjustiert.
Im Ergebnis konzedieren wir für den Arbeitsmarkt deutliche Risiken durch Konjunktur, Finanzmarktkrise und Euro-Stärke. Jedoch wird sich die Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräfte nur marginal reduzieren. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Einstiegsgehälter wieder etwas sinken werden. Nachdem die Einstiegsgehälter in 2006 und 2007 im Saldo gesunken und in 2008 tendenziell eher gestiegen sind, ist nun mit einem Rückgang auf ganzer Breite zu rechnen. Viele Unternehmen haben auf der anderen Seite aus den letzten Abschwüngen gelernt und wollen auch in diesen Phasen ihren Stock an Human Capital erhöhen.
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