Bundeskanzlerin Dr.Angela Merkel besuchte gestern
Bad-Kreuznach.
Sie besuchte im Musikerviertel das Mehrgenerationenhaus der WohnArteG.Der Besuch dauerte eineinhalb Stunden und war eine Wertschätzung der Bundeskanzlerin.
2010 gewann " WohnArteG " beim Wettbewerb " Neue
Wohnformen " des Bundesministeriums für Familien
Senioren,Frauen und Jugend einen mit 100.000 Euro
dotierten Preis.
" Der Besuch der Bundeskanzlerin ist nicht nur ein großes Ereignis für unsere Stadt,sondern im
hohen Maße eine Anerkennung der Leistung,die die Gruppe WohnArt erbracht hat",freut sich Oberbürgermsiterin Dr. Heike Kaster-Meurer insbesondere für jene Mitglieder,die sich über
viele Jahre mit zäher Ausdauer für ihren großen Traum erfolgreich engagierten:
zwei Gemeinschaftshäuser als Genossenschafts-
Projekt,in dem nicht nur die Bewohner sich im Alter gegenseitig unterstützen,sondern auch das
"Mehrgenerationenhaus " zum Ziel haben.
Die Gruppe WohnArt hat ihre Wurzeln in der Lokalen-Agenda-Bewegung der Stadt Bad-Kreuznach.
Nach dem Abzug der US-Army Ende 2002 wurden in der Innenstadt große Gebiete frei.
Das inspirierte eine Initiativ-Gruppe engagierter
Bürger ab November 2003 mit Verwaltung und Politik auf den Konversionsflächen innovative Wohnformen zu planen.
Wichtiger Meilenstein war am 30.März 2009 die Gründung der Genossenschaft " WohnArteG ".
Das Land Rheinland-Pfalz gab die Zusage,das Projekt zu fördern.
Im Januar 2010 erwarb WohnArteG ein Grundstück im
"Musikerviertel",einst Wohngebiet für US-Soldaten
und deren Familien.
Es grenzt auf der einen Seite an eine Grundschule
und an eine städtische Kindertagesstätte (von der Grippe bis zum Hort) und auf der anderen Seite an ein Einkaufszentrum.
Das Gebiet,das die Bad-Kreuznacher Entwicklungsgesellschaft (BKEG) erschließt,ist mittlerweile fast komplett bebaut.
"WohnArt ist hierbei ein Vorzeigeprojekt",so die
Oberbürgermeisterin.
Sie ist zuversichtlich,dass bei der optimalen Infrastruktur künftig auch junge Menschen und Familien in die Gemeinschaftshäuser ziehen.
Dazu müssen aber noch als Vorausset zung Hürden bei der Finanzierung aus dem Weg geräumt werden.
Fünfzig Prozent der Baukosten werden als Genossenschaftsanteile gezeichnet,aber bislang von den meisten Banken nicht als Sicherheit anerkannt.
Für rund vier Millionen Euro wurden 21 barrierefreie Wohnungen (48 bis 150 Quadratmeter)
nach den Plänen des Bad-Kreuznacher Architekten
Gustav Kannwischer gebaut.
Alle Wohnungen sind über Laubengänge und über
Aufzüge erreichbar.
Verbindendes Element der beiden Häuser ist der
Innenhof.
Der Gemeinschaftsraum mit Küche ist bereits beliebter Treffpunkt aller Bewohner.
WohnArteG nutzt bei der Energieversorgung Sonnen-
Kollektoren,Erdwärme und Regenwasser.
Unter den 32Bewohnerinnen und Bewohnern ab 50plus
in beiden Häusern hat sich das Motto von WohnArt " unanhängig und doch nicht allein " bewahrheitet.
Alle Aufgaben in Verwaltung und Organisation werden von Aufsichtsrat (Vorsitzende Dagmar Kossak) und vorstand (Eva-Maria Knauthe,Ulla Nissen,Heidrun Zimmermann und Ingrid Buchholz-
Oelmann) ehrenamtlich geleistet.
Die Anlage ist der Versuch,eine idealisierte
Wohnform in die Realität umzusetzen, das gemeinschaftlichen Zusammenleben von junger und älterer Generation in einem Gebäudekomplex,der den Bewohnern zwar private Rückzugsmöglichkeiten
in eigenen Wohnungen lässt,aber auch Raum für die gemeinschaftliche Nutzung bietet.
Bundeskanzlerin Merkel sieht in Mehrgenerationen-Häusern einen wichtigen Beitrag,um den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken.
Sie sagte,sie nehme diese Erkenntnis für künftige Gesetzgebungsverfahren mit nach Berlin " dennwir wollen ja die Generationen auch mischen ".
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