Unmittelbar nach Eintritt einer Schwangerschaft kommt es zu zahlreichen hormonellen Veränderungen. In den folgenden Wochen und Monaten stellt sich der Körper auf eine besondere Anforderung ein: das Heranwachsen und die Entbindung des Kindes. Doch neben runden Bäuchen und größeren Brüsten bleiben leider unangenehme Nebenerscheinungen nicht aus. „Dabei helfen oft schon einfache Tricks, ungewollten Veränderungen entgegenzuwirken“, weiß Dr. Daniela Wieners, Fachärztin für Ästhetische und Plastische Chirurgie der Berliner Praxis am Tauentzien. Damit nach der Geburt nicht nur das Neugeborene, sondern auch der eigene Körper für Freude sorgt, gibt die Expertin Tipps für Schwangere.
Gewichtszunahme in Maßen
Durch enorme Anpassungsleistungen nehmen Frauen in neun Monaten meist um 14 Kilo oder mehr zu. „Dabei gilt es, sich an einigen Zahlen zu orientieren“, erklärt Dr. Wieners. „In den ersten drei Monaten steht beinah keine Zunahme an, erst mit Beginn des zweiten Drittels steigt das Gewicht um 300 Gramm bis hin zu letztendlich 500 Gramm pro Woche.“ Um unnötige Belastungen auszuschließen, steht eine gesunde und bewusste Ernährung im Fokus. Neben gesundheitlichen Problemen wie Verdauungsbeschwerden oder gar Schwangerschaftsdiabetes besteht bei schneller zunehmendem Körpervolumen das Risiko für lästige Dehnungsstreifen im Bauch- und Brustbereich. Tägliches Einreiben mit pflegenden Cremes und sanfte Zupfmassagen beugen diesen Geweberissen vor. Nach jeder Schwangerschaft geben Hebammen Übungen an ihre Patientinnen weiter, um gezielt den Bauchumfang zu reduzieren. Doch nicht immer bildet sich die Haut entsprechend zurück. Für Mütter, die sich daran stören, besteht die Möglichkeit einer Bauchdeckenstraffung. „In seltenen Fällen weichen bei der sogenannten Rektusdiastase die Bauchmuskeln auseinander“, ergänzt Dr. Wieners. Falls die Öffnung einige Zeit nach der Entbindung nicht wieder zuwächst, erfolgt ein operativer Eingriff, den die Krankenkassen übernehmen.
Langsames Abstillen für schöne Brüste
Während der Schwangerschaft bereitet sich die Brust auf das zukünftige Stillen vor und wächst an. Egal, ob Mütter diese Aufgabe wahrnehmen oder nicht: Nach der Geburt erlangt die Brust ihre vorherige Form und Größe nicht komplett wieder. Früher führten abrupte Beendigung der Milchgabe und geringe Pflege zu schlaffem Gewebe. Daher rät Dr. Wieners allen Frauen zu einer langsamen Abstillphase. So bildet sich die Haut um die Brust schonend zurück. Zusätzlich unterstützen regelmäßige Wechselduschen sowie Gymnastik und muskuläres Training die Regeneration. Manchmal entwickelt sich trotz Beachtung aller Maßnahmen eine für Frauen unästhetische Brustsilhouette. Hier hilft beispielsweise eine Brust-Operation, die gewöhnliche Optik wieder herzustellen. „Bleibt genügend Volumen zurück, genügt zumeist eine Straffung“, erklärt die Expertin. „In einigen Fällen kombinieren wir den Eingriff mit dem Einsatz von Brustimplantaten, um die gewünschte Größe zu erreichen.“ Jeder Frau stehen also verschiedene vorbeugende sowie operative Maßnahmen für körperliches Wohlbefinden zur Verfügung.
Keine Angst vor Hautveränderungen
Oftmals verändert sich auch die Haut durch dunkle Färbungen. Vor allem dunkelhaarige Frauen neigen zu Flecken im Gesicht oder an der Brustwarze sowie Streifen vom Schambereich bis zum Nabel – die sogenannte Linea nigra. Zurückzuführen auf den erhöhten Hormonhaushalt, verschwinden die meisten Pigmentierungen nach der Schwangerschaft wieder. Von zusätzlich schädigenden Sonnenbädern rät Dr. Wieners jedoch ab. Bei hartnäckigen Flecken helfen spezielle Pflegeprodukte, die der Arzt verschreibt. „Ob optische Veränderungen oder begleitende gesundheitliche Beschwerden – Schwangere sollten nicht zögern, bei ihren jeweiligen Ärzten Tipps und Hilfestellungen einzuholen, um sich unbesorgt auf das Kind freuen zu können“, bekräftigt die Expertin abschließend.