Vernissage: Freitag, 08. November 2013, 18 – 21 Uhr
Ort: Galerie Bergwasser, Grolmanstr. 16/16A, 10623 Berlin
Die Künstlerinnen werden anwesend sein.
Ausstellung: 09.11.2013 – 18.01.2014
Öffnungszeiten: Di bis Fr 10 – 18 Uhr, Sa 11 – 16 Uhr u.n.V.
Galerie Bergwasser freut sich, die Doppelausstellung „Vergessene Orte“ mit den Künstlerinnen Moki und Vakki anzukündigen.
Die deutsche Künstlerin Moki ist mit elf kleinformatigen Werken aus ihrer neuen Serie "Shelter" vertreten. Die auf Holz gemalten Acrylbilder zeigen notdürftige Behausungen, Obdachlose in Decken gehüllt oder Flüchtlinge schlafend zusammengepfercht auf provisorischen Lagern. Orte, die gern übersehen und vergessen werden. Das brisante und hochaktuelle Thema Flucht, Entwurzelung und Asyl steht im markanten Gegensatz zum ausgewählten Medium Holz, welches stets Wärme und Behaglichkeit vermittelt. Mokis Technik erinnert an akkurate Intarsienarbeiten, die fein geschwungenen Begrenzungslinien und das Szenenhafte hingegen scheinen asiatischen Holzschnitten entliehen.
Mokis Bilder irritieren und strahlen zugleich Ruhe aus, die Spannung zwischen Sujet und Technik geht wundersam in Stille auf. Die dargestellten Menschen entbehren jegliche Lebendigkeit. Entweder blicken sie ausdruckslos aus pupillenlosen Augen oder verstecken sich hinter Masken und Tüchern oder sie schlafen.
Mit den neuen Holzbildern führt Moki ein zentrales Thema in ihrem vielfältigen Oeuvre fort: das Sich-Unsichtbarmachen.
Moki studierte 2001 Freie Kunst an der HFBK in Hamburg und schloss ihr Studium 2009 als Meisterschülerin von Prof. Dr. Matthias Lehnhardt ab. Sie hat an diversen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen teilgenommen, zuletzt an der Wanderausstellung “Wandering Ghost” in der Central Library Reykjavik in Island. Zur Zeit lebt und arbeitet sie in Berlin.
In ihrer Videoarbeit „Korean Illusion“ fordert die koreanische Medienkünstlerin Vakki unsere Wahrnehmung heraus. Sie collagiert Werbebilder der 80er Jahre mit sich virusartig ausbreitenden Strukturen und Emblemen sozialistischer Propaganda. Bekannte Bilder also, die aus vergessenen Ecken des kollektiven Gedächtnisses an die Oberfläche zurückgeholt werden. Die Werbebilder transformieren klischeehafte Frauenrollen in die heutige Zeit. Sie offenbaren einerseits, wie deplatziert und befremdend die farbenreichen Bilder nach über dreißig Jahren geworden sind, und andererseits wie sich manche Stereotypen hartnäckig halten.
Auch in ihren Leinwandarbeiten schöpft Vakki aus dem Fundus der Bildsprache mehrerer Epochen und Länder. Die abstrakten Strukturen beispielsweise erinnern an die westliche Op-Art der 60er Jahre. Durch die Kombination schafft sie neue Bedeutungsebenen. Flirrende Orte, die aus der Zeit gefallen scheinen.
2008 graduierte Vakki in den Fächern Film und Digitale Medien an der Hong-Ik University. 2012 wurde sie einem deutschen Publikum durch „Showcase in Berlin“ in der Platoon Kunsthalle bekannt gemacht. In Korea fällt die Allroundkünstlerin immer wieder durch raumgreifende Installationen auf, die sie zum Beispiel für KIA Motors inszenierte. Sie lebt und arbeitet derzeit in Seoul, Korea.
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