Baden-Baden. Die FDP wird nach den Worten ihres Generalsekretärs Christian Lindner mit Parteichef Guido Westerwelle in die Landtagswahlserie im kommenden Jahr ziehen.Der Ausgang der Landtagswahlen dürfte dann über Westerwelles Zukunft als Parteichef entscheiden. «Wenn die Landtagswahlen gelingen, dann wird sich die Frage (eines Rücktritts) auf dem Bundesparteitag gar nicht stellen», sagte FDP-Generalsekretär Lindner am Montag im Südwestrundfunk (SWR2 Tagesgespräch). Als guter Wahlkämpfer verkünde er nicht «vorher im Radio, was passiert, wenn Wahlen daneben gehen.»
«Der Parteichef ist kein Problem»; in der schwierigen Lage der Partei werde aber vieles «auf ihn projiziert», befand Lindner. Nach zehn Jahren an der Parteispitze habe Westerwelle ein «gutes Recht» zu sagen, er wolle die Liberalen wieder «in ruhiges Fahrwasser» führen. Die gesamte FDP-Führung habe sich bereit erklärt, Westerwelle «jetzt auch in Solidarität diese Möglichkeit einzuräumen. Und ich finde, jetzt muss gearbeitet werden.»
Der Chef der schleswig-holsteinischen FDP, Jürgen Koppelin, nannte Westerwelle einen Teamplayer. «Darauf sollte er sich besinnen», sagte Koppelin NDR Info. Westerwelle habe wegen der Doppelbelastung als Außenminister und Parteichef die Parteiarbeit «vielleicht etwas aus dem Blick verloren». In der Euro-Krise sei Deutschland gut von Westerwelle vertreten worden. Solche Erfolge müssten die Freien Demokraten mehr herausstellen.
Lindner sagte: «Wir werden uns aus der Lage nur befreien können, wenn wir als Team gemeinsam agieren und nicht die Verantwortung nur ausschließlich bei einem dann abladen.» Er fügte hinzu: «Die Lage der FDP verbessert sich in dem Maße, wie erkennbar wird im Regierungshandeln, dass es einen Unterschied macht, dass die FDP Verantwortung trägt.» Als Beispiel nannte er den Umbau der Bundeswehr zur Freiwilligenarmee.