Presse Agentur - Neukunden via Internet

Pressemitteilungen veröffentlichen

20:41 Uhr
28.04.2024

Bessere Bildung ohne Krippen
Zurzeit liest man wieder, dass Krippenbetreuung angeblich zu einer höheren Quote von Abiturienten führt, und dass man mehr als die vormals errechneten Krippenplätze braucht. Weder das eine noch das andere trifft zu, und es geht auch gar nicht um Bildung sondern um die Beibehaltung finanzieller Benachteiligung von Familien unter dem Deckmantel eines Scheinvorteils für Kleinkinder. Würden Krippen tatsächlich klüger machen, so lägen Berlin und Hamburg mit ihren PISA-Ergebnissen an der Spitze, während Bayern und Baden-Württemberg ein Mauerblümchendasein im Bildungskeller fristeten. Es ist aber genau umgekehrt: Wo viele Krippenplätze eingerichtet wurden wie in Berlin, da lässt die Lese- und Rechenfähigkeit 15-Jähriger besonders viele Wünsche offen.

Dieser real existierende Zusammenhang entlarvt die im März 2008 von Bertelsmann veröffentlichte "Studie" zum volkswirtschaftlichen Nutzen von frühkindlicher Bildung in Deutschland als scheinwissenschaftliche Werbebroschüre für eine gegenüber liebevoller Elternerziehung minderwertige Betreuungsform. Werbung wirkt. Ahnungslos finanzieren wir eine Bildungsmangelvariante. Krippenkinder subventioniert der Staat mit ca. 800 Euro im Monat, Familienkinder gehen leer aus. Die Wirtschaft ruft immer lauter nach weiblichen Arbeitskräften, und der Staat hilft nach. Die angeborenen Bedürfnisse der Kleinkinder nach Erreichbarkeit ihrer primären Bezugspersonen sind dem untergeordnet, ihre Eltern haben zu viel zu tun, um sich politisch zu organisieren und gegen ihre finanzielle Benachteiligung zu wehren.

Damit Eltern sich Politik zu ihren Lasten auch weiterhin gefallen lassen, wurden Begriffe verändert. Heute nennt man "Vereinbarkeit", was früher Doppelbelastung hieß, ein Wort, welches Eltern darauf kommen lassen könnte, dass sie viel mehr Arbeit als andere verrichten. Sowohl in ihrem Portemonnaie als auch im Bruttosozialprodukt bleibt der familiäre Arbeitsanteil unberücksichtigt. Finanziell gesehen profitiert von Kindern, wer keine hat. Für Erziehung und Versorgung eigenen Nachwuchses bekommen Eltern keinen Cent und zahlen obendrein volle Steuern und Rentenabzüge. Weil viele junge Leute diese Benachteiligung nicht hinnehmen, stagniert die Geburtenrate. Das Märchen von der außerfamiliären frühkindlichen Bildung hat kein Happy End.

Thread durchsuchen nach
Thread download als



Sie haben keine Berechtigung . Sie müssen sich anmelden, oder registrieren.

Web2.0 Webkatalog Software von der Internetagentur McGrip Web2.0 Webkatalog Software RSS Feed