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18:06 Uhr
26.04.2024

Hanau-Dossier: Gedenken am Jahrestag des Anschlages-BPr. Steinmeier vor Ort
Bundespräsident Steinmeier am 19.Februar 2021 bei der Gedenkfeier für die Opfer von Hanau.
Auf der Gedenkveranstaltung für die neun Todesopfer des rassistischen Anschlags in
Hanau hat Bundespräsident Steinmeier eine Bringschuld des Staates gegenüber den Angehörigen eingeräumt.

Wo es Fehler oder Fehleinschätzungen gegeben habe, da müsse aufgeklärt werden, sagte
das deutsche Staatsoberhaupt vor rund 50 Personen.

Wegen der Pandemie waren nicht mehr Teilnehmer eingeladen worden. Steinmeier betonte, er sei zutiefst bedrückt, dass der Staat sein Versprechen, von Schutz, Sicherheit und Freiheit nicht habe einhalten können. Diese Tatsache berühre das Vertrauen in den Staat, und dies dürfe uns nicht gleichgültig sein.

Die Angehörigen der Ermordeten hatten nach dem Anschlag unter anderem die Polizeiarbeit kritisiert. Zudem fordern sie eine Antwort auf die Frage, warum der
rassistische und psychisch kranke Täter Waffen besitzen durfte. Auch der Hanauer Oberbürgermeister Kaminsky forderte eine lückenlose Aufklärung. Am 19. Februar 2020
hatte in Hanau ein 43-jähriger Rechtsextremer neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen. Anschließend tötete er seine Mutter und sich selbst.

"Aus der Rede des Bundespräsidenten":
Der 19. Februar 2020 von Hanau hat sich eingebrannt in unser Gedächtnis. Ein Jahr nach den brutalen Morden sind wir heute wieder hier beisammen, um der furchtbaren Ereignisse zu gedenken - und vor allem, um der Opfer zu gedenken. Um ihre Namen zu nennen, ihre Namen zu erinnern und nicht zu vergessen.

Sich noch einmal dem Schmerz und der Trauer zu für uns stellen, das ist für uns alle an diesem Tage ein schwerer Gang. Aber das gilt zuallererst für Sie, die Angehörigen, die engen Freunde der Ermordeten und die beim Attentat Verletzten, die Sie jetzt hier sind oder - wegen Corona - diese Stunde des Gedenkens am Bildschirm mit uns teilen. Sie alle haben. Menschen verloren, die zu Ihnen gehören, deren Gesichter und deren Art Ihnen vertraut, Teil des Lebens waren.
All diese geliebten Menschen, sie waren einzigartig und einmalig. Und deshalb-
auch wenn die Opfer und auch wenn Sie, die Angehörigen, hier von einem grausamen
Geschehen gemeinsam betroffen sind - so ist doch auch die Trauer und der Verlust,
die wein jeder und eine jede verspürt, einmalig und ganz besonders.

Ich bin als Bundespräsident nicht hier, weil ich Antworten auf alle offenen Fragen
habe. Nein, ich bin hier, weil mich zutiefst bedrückt, dass unser Staat sein Versprechen von Schutz, Sicherheit und Freiheit, das er allen gibt, die hier gemeinsam friedlich leben, gegenüber Ihren Angehörigen nicht hat einhalten können.

Der Staat ist gefordert. Aber genauso sind wir es, jeder und jede von uns.

Viele, sehr viele zeigen es Tag für Tag: im selbstverständlichen Miteinander des
alltäglichen Lebens oder in besonderen Initiativen, die unser Gemeinwesen schützen
und tragen.
Doch als Bundespräsident stehe ich hier und bitte uns: Lasst nicht zu, dass diese
böse Tat uns spaltet. Übersehen wir nicht die bösen Geister in unserer Mitte - den
Hass, die Ausgrenzung, die Gleichgültigkeit. Aber lasst uns glauben an den besseren Geist unseres Landes, an unsere Kraft zum Miteinander, zum gemeinsamen Wir.

Wenn wir diese Botschaft verinnerlichen und hier aus Hanau mitnehmen, dann ist die
heutige Stunde der Erinnerung und der Trauer auch eine der Hoffnung und der Zuversicht für Hanau, für Hessen und für ganz Deutschland - unsere uns alle gemeinsame Heimat."

Info: Presse Stadt Hanau
und Anwesenheit/Akkreditierung
des Journalisten
Alle Bilder: h.e.schiewer oestrich-winkel
*schiewerpress*

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