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9:28 Uhr
26.04.2024

Bundestrainer Joachim Löw zum Start der Nationalmannschaft - Pressekonferenz in der DFB-Zentrale
Joachim Löw: "Wir haben uns entschieden, gewisse Entscheidungen zu treffen":

- Wir brauchen mehr Dynamik, Zielstrebigkeit und Schnelligkeit"
- die Situation vor der Nominierung
- die Nichtberücksichtigung von Boateng, Hummels und Müller
- über eine mögliche Rückkehr
- den aktuellen Kader
- die neue Spielidee
- die Torwartsituation
- das Fehlen von Jonas Hector und Mario Götze

Ich wollte die Kadernominierung zum Anlass nehmen, um das eine oder andere persönlich aus meiner Sicht zu schildern.
Für uns steht ab März ein neuer Zyklus an mit der EM 2020, uns natürlich war es für mich unerlässlich, aufgrund der Leistungen und Ergebnisse im vergangenen Jahr gewisse Veränderungen vorzunehmen.

Nach Abschluss der Nations League haben wir uns im Trainerteam
Gedanken gemacht, wie die Mannschaft in Zukunft spielen und wie
sie 2020 aussehen soll. Wir haben uns entschieden, gewisse Entscheidungen zu treffen. Wir haben einige Kriterien zugrunde gelegt, das geht aber nicht von heute auf morgen, sondern es war ein Prozess. Das es Veränderungen geben muss, war für uns klar. Die Entscheidungen haben wir getroffen, nachdem wir im Februar einige Spiele gesehen haben und mit einer jüngeren Mannschaft in die Qualifikation. Es war selbstverständlich, dass wir die Dinge relativ schnell kommunizieren müssen.

Das Allerwichtigste war, dass wir die Spieler in einem persönlichen Gespräch informieren. Das stand über allem. Wir wollten ein persönliches, offenes und ehrliches Gespräch führen. Manchmal ist es befremdend, wenn über ein Gespräch geurteilt wird, obwohl man gar nicht dabei war. Die Wertschätzung für die Spieler ist selbstverständlich, sie haben
Einmaliges geleistet. Alle ihre Länderspiele haben sie in meiner Zeit gemacht, es war ein langer Weg, den wir gemeinsam gegangen sind mit Enttäuschungen, aber auch mit vielen schönen Erlebnissen. Emotional ist mir das wahnsinnig schwer gefallen, es war bei mir auch ein Prozess, weil wir den Spielern so viel
zu verdanken haben. Meine Aufgabe ist es aber, Entscheidungen zu treffen. Ich muss Entscheidungen für die Zukunft treffen, wir haben uns entscheiden, mit Spielern in die Quali zu gehen,
die Perspektive haben. Wir werden ihnen Verantwortung geben, ob
sie sie tragen können, müssen sie unter Beweis stellen. Meine
Aufgabe war es, den Spielern ehrlich und fair zu begegnen. Ich
habe ihnen gesagt, dass ich die EM und die Qualifikation ohne
sie plane, weil ich jungen Spielern die Möglichkeit geben will,
sich zu entwickeln.

Die Spieler waren natürlich wahnsinnig enttäuscht und haben mir zu verstehen gegeben, dass sie grundsätzlich weiter zur Verfügung stehen. Fakt ist aber, dass ich den Spielern gesagt habe: Ich plane ohne euch die Qualifikation und EM.

Es sind drei Spieler dabei, die noch nicht bei der A-Nationalmannschaft waren. In Abstimmung mit U21-Trainer Stefan Kuntz haben wir Lukas Klostermann und Maximilian Eggestein berufen. Sie sollen den Schritt zu uns machen, Niklas Stark war
zuletzt in sehr guter Form, er hat mit den U-Nationalmannschaften zwei Titel gewonnen. Marcel Halstenberg war schon vor der WM bei uns und hat ein gutes Länderspiel gemacht. Er war leider lange außer Gefecht, hat jetzt aber einen guten Rhythmus.

Seit der WM und der Nations League haben wir uns viele Gedanken
gemacht, wie unsere neue Ausrichtung aussehen soll. Der rote Faden - Ballbesitz, Dominanz ausstrahlen - wird weiter Bestand
haben. Ballbesitzfußball ist nicht tot. Wir brauchen aber wieder mehr Dynamik, Zielstrebigkeit und Schnelligkeit. Diese Dinge müssen wir verbessern. Das, was uns jahrelang stark gemacht hat, uns den Gegner zurechtzulegen, ist uns bei der WM
abhanden gekommen. Im März 2018 und in der Qualifikation waren
diese Dinge noch da, aber bei der WM und auch danach wurde unser Spiel berechenbar. Es war geprägt von langen Ballpassagen
und Langsamkeit, ohne die Idee, ins letzte Drittel zu kommen.
Das müssen wir korrigieren. Wir werden gegen viele Mannschaften in der Quali logischerweise viel mehr Ballbesitz haben, aber wir müssen unsere Dynamik erhöhen. Wir brauchen Spieler, die
wieder handlungsschneller sind und schnelle Lösungen unter Druck finden.

Ich könnte einige Spieler aufzählen, die in diese Aufgaben reinwachsen müssen. Es ist auch ein Prozess für sie. Ich habe
viele Spielergenerationen als Trainer durchlaufen. Bastian Schweinsteiger, Sami Khedira oder Philipp Lahm mussten auch erst im Laufe der Jahre in diese Führungsposition kommen, die
Mannschaft zu sehen und nicht nur die eigene Leistung zu betrachten. Wir haben junge Spieler, denen man Verantwortung
übergeben kann, wir müssen aber sehen, wie sie damit umgehen.
Mann kann nicht erwarten, dass das jetzt sofort schon funktioniert. Das muss sich entwickeln.

Manuel Neuer ist aktuell unsere Nummer eins, das habe ich ihm im November und erst vor kurzem gesagt. Er ist unser Kapitän.
Marc-André ter Stegen agiert zurzeit auf einem Weltklasseniveau
und wird seine Chancen bekommen. Und dann wird man sehen, was
passiert. Manuel muss natürlich auch bei uns seine Leistung zeigen, auf jeder Position gibt es Konkurrenzkampf.

Auf den offensiven Halbpositionen haben wir sehr, sehr gute Möglichkeiten, von daher bin ich mit der Qualität sehr zufrieden. Ich habe registriert, dass Mario sehr gut gespielt hat. Jonas spielt momentan ganz wenig auf der linken Seite im
Verein. Ich habe ihm gesagt, dass er bei uns immer noch im Blick ist.


Info: DFB Presse

Alle Bilder: h.e.schiewer Oestrich-Winkel
*schiewerpress*







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