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2:07 Uhr
26.04.2024

Stadtplanung im Zeichen des demografischen Wandels
Wir haben heute große Chancen, deutlich älter zu werden als früher. Das bedeutet, unsere Gesellschaft wird insgesamt älter. Eine Herausforderung für die Stadtplaner, die damit auf viele neue Fragen Antworten finden müssen. Manche Fragen hätten nach Ansicht von Prof. Christiane Thalgott schon früher gestellt werden müssen, wäre der Blickwinkel ein anderer gewesen. In den vergangenen Jahrzehnten sei die Stadt für junge kräftige Leute geplant worden – von mittelalten kräftigen Leuten, in aller Regel Männer, die sich kaum Gedanken darüber gemacht hätten, wie man den Alltag in einer Stadt bewältigen könne. Heute wüssten Stadtplaner, dass Stadt grundsätzlich für alle zugänglich sein müsse.
Wie früher in ihrem Amt als Stadtbaurätin in München lenkt Thalgott auch heute den Blick auf die öffentlichen Bereiche selbst. Bereits jetzt lebe über die Hälfte der Stadtbewohner in Single-Haushalten. Stadtplaner müssten deshalb Lösungen finden, wie im Bedarfsfall Versorgung sicherzustellen sei. Ein nicht nur altersbezogenes Thema, denn auch ein junger Mensch könne etwa durch einen Skiunfall vorübergehend von fremder Hilfe abhängig werden.
Eine weitere Herausforderung sieht Thalgott im Hinblick auf das Thema Kommunikation. Wo Menschen sich nicht mehr wie früher zwangsläufig in der Familie träfen, sei das allgemeine Miteinander neu zu organisieren. Stadtplanung müsse Gelegenheit zur Kommunikation schaffen – durch Räume mit Aufenthaltsqualität, wie die TU-Lehrbeauftragte Thalgott es nennt, wo man sich beiläufig treffen könne und möglichst kein Geld ausgeben müsse. Städtische Wohnungsbaugesellschaften müssten entsprechend in die Pflicht genommen werden. Großes Potenzial habe genossenschaftliches Bauen. Auf den privaten Wohnungsbau könnten Stadtplaner gerade auf teurem Pflaster wie z.B. in München noch kaum zählen. Gemeinsame Nutzflächen für Versorgung und Kommunikation einzuplanen, triebe die Quadratmeterpreise nur noch weiter in Höhe. Die nötigen Angebote könnten hier nur quartierweise zur Verfügung gestellt werden. Thalgott schenkt auch in diesem Zusammenhang Genossenschaften großes Vertrauen und verweist auf die Institution im Münchner Westend, die ihren Treffpunkt und Betreuungsservice auch für Nichtmitglieder aus der Nachbarschaft öffne. Wer fit genug sei, arbeite dort selbst mit. Dieses ehrenamtliche Engagement müsse in Zukunft eine große Rolle spielen. Wie auch das Miteinander der Generationen. Näheres über Prof. Thalgotts Vorstellungen zu den Anforderungen an den Städtebau in Zeiten des demografischen Wandels sehen Sie in einem Film, der im neuen Portal „Wohnen-fuer-morgen*“ zum Abruf bereit steht.

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