Menschen durchschauen in 3 Minuten – ist das möglich?
„Ich weiß was Du denkst“ heißt der bekannte Bestseller von Thorsten Havener mit dem Untertitel „Das Geheimnis, Gedanken zu lesen“. Das Buch und die TV-Shows zum Thema Gedankenlesen wurden mit Begeisterung aufgenommen. „Unheimlich – er guckt in die Gehirne fremder Menschen“, kommentiert die Bild-Zeitung, „Ein angehendes Weltwunder“ die Süddeutsche Zeitung. Stefan Raab kommentiert: „Ich bin fassungslos!“.
Faszinierend: Es geht darum, Menschen zu durchschauen, aber ohne Hellseherei oder übersinnliche Fähigkeiten. Viele Leser und Zuschauer der entsprechenden Shows und TV-Shows zum Thema Gedankenlesen, in denen Havener auftritt sind schockiert: Dabei handelt es sich nicht etwa um ein besonders außergewöhnliches Talent, sondern um erlernbares Beobachten des Gegenübers auf der Grundlage psychologischer und neurowissenschaftlicher Erkenntnisse.
Wäre dies nicht auch etwas für Personalchefs? Ich frage einen Profi. Den finde ich bei „ib die image berater, einer Agentur für angewandte Wahrnehmungs- und Kommunikationspsychologie, mit Hauptsitz in Solingen.
Kann man einen Menschen in 3 Minuten durchschauen? Andreas Köhler, der Agenturleiter von ib die image berater bekennt sich zu einem klaren „Ja“! Seine Agentur beschäftigt sich u.a. mit genau dieser Frage. Das funktioniert laut Köhler zumindest dann, wenn man ein klar strukturiertes System aus einigen Fragen und entsprechender Reaktionsbeobachtung anwendet. Dieses System sei auf die Erkenntnisse der modernen Wahrnehmungs- und Kommunikationspsychologie zurückzuführen aber auch ein Abgleich mit regulären gesellschaftlichen Regelwerken.
Köhler: „Tatsächlich erhält man bereits in den entsprechenden Reaktionen auf die ersten
3 Fragen in einem Vorstellungsgespräch ein eindrucksvolles, ausdrucksstarkes und nachhaltiges Bild von der Persönlichkeit eines Bewerbers und das selbst ohne Beachtung der Körpersprache.
Köhler ergänzt: „Dies geht aber nur, wenn Sie die Fragen gezielt und richtig einsetzen, selbst den Hintergrund Ihrer Fragen verstehen und wissen, was diese Fragen bewirken. Es geht auch darum, Handlungsmuster zu verstehen, zu erkennen und zuzuordnen.
Auf meine Frage, ob es dabei nicht auch auf Menschenkenntnis ankäme, reagiert Köhler mit einer Mischung aus Schmunzeln und Verärgerung: „Leider denken viele so – stellen sich damit aber selbst ein Bein. Menschenkenntnis ist aus psychologischer Sicht ein Vorurteil. Aus den Neurowissenschaften wissen wir, dass die Einschätzung von Menschen stets auf Erinnerungen bzw. vorausgegangenen Erfahrungen beruht und psychologisch unzähligen Beobachtungs-, Beurteilungs- und Wahrnehmungsfehlern unterliegt. Genau das macht sich ja auch die Werbung zu nutze. Ebenso ist dies bei der sprichwörtlichen Chemie, die angeblich stimmen muss. Diese basiert zumeist auf wenigen, oft zufälligen Schlüsselreizen.“
Köhler schult u.a. Personalentscheider, die diese Technik in Vorstellungsgesprächen und Interviews zur Vorab-Einschätzung Ihrer Bewerber nutzen wollen. Laut Köhler sind Personalentscheider hinsichtlich der Einschätzung der Bewerber-Persönlichkeit besonders anfällig für mögliche Fehleinschätzungen. Warum? Köhler erklärt: „Weil ihre Verhaltensbeobachtung und Einschätzung auf ihrer Menschenkenntnis beruht, sie Motiven unterliegen, sie eine höhere Position einnehmen und intelligent sind.
Wo liegt da das Problem? Köhler:“ Das Problem liegt darin, dass sie von ihrer richtigen Wahrnehmung und ihrem „Entscheidungssystem“ überzeugt sind. Sie denken zu viel, hinterfragen zu viel. Das behindert einen selbst. Das Schlimme daran: Man merkt es erst einmal nicht!“
Wie gehen Sie vor? „Wir haben ein Konzept entwickelt, welches diese Problematik aufgreift
und mit einfachen, aber sehr effizienten Mitteln gegensteuert: Das IB-Reality View & Proof-Concept. Das Konzept ist einfach aber sehr effektiv: Unter anderem geht es darum, einen objektiven Blick für menschliche Verhaltensmuster zu bekommen und Bewerber über gezielt gestellte Barrieren und Fragen zu durchschauen. Demnächst findet dazu auch ein Einführungsseminar statt.
Zur Frage, ob man in 3 Minuten Menschen durchschauen kann, gibt die Agentur ib in einem weiteren Seminar, einem sogenannten Special-Kurzseminar entsprechende Antworten. Die Teilnehmer können hier lernen, mögliche Reaktionen auf Ihre ersten Fragen treffend zu deuten und zudem die eigene Deutung zu hinterfragen. Im ersten Teil des Seminars geht es um die ersten 3 Kontaktminuten des Kennenlernens. Köhler ergänzt: „Wir geben nicht nur Antworten. Wir regen zum Hinterfragen der eigenen Wahrnehmung an, zeigen die Logik menschlicher Verhaltensmuster auf und sorgen für den Aha-Effekt!“
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