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16:29 Uhr
28.04.2024

Erst Preis, dann Stil, jetzt Öko Die Second-Hand Branche begeistert immer neue Zielgruppen
Kaum eine Branche erlebte in den letzten 15 Jahren eine derartig rasante Entwicklung wie der Gebrauchtgütermarkt. ebay macht Milliarden Umsätze mit Gebrauchtem und immer mehr Menschen definieren und entdecken sich als begeisterte Händler und Stöberer. Die „geiz-ist-geil“-Kampagne, rasante Wechsel von Kollektionen im 2-Monats-Takt, die Vintage- und nun die Ökowelle gaben weitere Impulse. Second-Hand ist mittlerweile eine Branche, die Markttrends zu nutzen weiß und längst ihrem Aschenputteldasein entwachsen ist.

Muffiger Geruch, kleine Hinterhofgeschäfte - das war mal. Viele Geschäfte haben die Größe und das Sortiment eines Kaufhauses, das Auftreten einer Boutique und das Image eines Szenetreffs. Second-Hand ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Über 80 Prozent nannten 1999 den Preis als Hauptkaufgrund. In einer neuen Studie sind noch über 70 Prozent vom Preis begeistert, aber der Anteil der KonsumentInnen mit Ökointeresse stieg von 4 auf über 25 Prozent.

Second-Hand – ökonomisch, ökologisch, originell
Daniela Kaminski, Marketingberaterin und Mitbegründerin des Bundesverbandes Second-Hand vernetzt, sieht eine rosige Zukunft für die Branche. „Als wir vor 10 Jahren mit dem Slogan „Ökonomisch, ökologisch, originell“ warben, interessiert sich für Ökologie kein Mensch, LOHAS gab es noch nicht und Grüne aßen Müsli, trugen Birkenstock und lange Bärte. Mit ihnen gemeinsam Second-Hand zu kaufen, brachte nicht unbedingt einen Image- oder Lustgewinn.“ Konsum und Ökologie waren unvereinbare Gegensätze und Second-Hand war entweder eine finanzielle Notlösung oder Protest.

Shoppingvergnügen jenseits von Massenware und Ketten
Heute ist es Shoppingvergnügen pur, jenseits von Massenware, Anonymität und Markenführung. Ob Berlin, München, Amsterdam oder Münster – seitdem die Innenstädte einen Einheitslook identischer Ketten präsentieren, suchen viele Städtebummler Stöbererlebnisse in der Gebrauchtgüterszene. Deswegen baut der Verein gemeinsam mit Oldthing aus Berlin an einem neuen bundesweiten Branchenführer im Internet. Aber auch in Kleinstädten oder auf dem Land sind Gebrauchtwarengeschäfte kein Tabu mehr.

Nachschub wird problematisch
Schwierigkeiten bereitet der Branche die nachlassende Qualität. Fanden sich früher Vollholzmöbel bei Wohnungsauflösungen und klassische Schnitt bei gehobener Stoffqualität in den Kollektionen, zählt heute der Preis: Pressspan und Billig-T-Shirts sind nicht Second-Hand geeignet. „Daher begrüßt die Branche auch die Diskussion über nachhaltige, langlebige Güter,“ so Daniela Kaminski. Wegwerfware ist ökologisch und gesellschaftlich nicht vertretbar, für den Wiederverkauf ungeeignet. Für Verbraucher rechnet sich ein höherer Preis beim First-Hand Kauf durchaus, rechnet er die längere Nutzungsdauer und die Möglichkeit, die Ware weiter verkaufen zu können, mit ein. Das betrifft den Kauf einer Waschmaschine ebenso wie den eines Kinderstuhls oder Pullovers. „In der Kinderbranche ist der Blick auf Qualität selbstverständlicher, da werden Spielzeug und Kleidung gerne weiter gegeben,“ so die Erfahrung der Second-Hand Branche.

Perspektiven für morgen für Güter von gestern
Neue Handelsformen drängen in den Markt: neben dem Online-Handel sind es Regalplatzkonzepte, die die Kunden begeistern. Der Kunde mietet sich einen Regalplatz, stellt dort seine Waren aus und die Inhaberin des Geschäftes betreut den Verkauf und die Werbung dafür. Dekoration, Warensortiment und Angebotsdauer bestimmt der Kunde.
Immer mehr Geschäfte mischen Online und stationären Handel. Die Beschaffungswege variieren zwischen Kommissionsware von Privat, Haushaltauflösungen, Flohmärkten und Onlinebeschaffung. Die Variationsbreite macht Qualifikationen und „mittelfristig auch eigene Ausbildungsberufe notwendig,“ so Jochen Benneker, Vorstand des Verbandes. Ob Einzelhandelskaufleute mit Schwerpunkt „gebraucht“, Verkaufs- oder Sortierpersonal, Auf- und Umarbeitung oder qualifiziertes Personal für Küchen- und Möbelmontage- als Arbeitsplatz bietet die Branche eine breites Spektrum.
Nichtsdestotrotz landen noch zu viele Güter auf dem Müll. Hier fehlen geeignete Logistiksysteme. Abfallwirtschaftsbetriebe haben angefangen, Tauschbörsen aufzubauen, private Kleidertauschparties und öffentliche Tauschangebote, Swapping genannt, Flohmärkte, Bücherscouts, Tauschringe – die Second-Hand Branche befindet sich ein einem bunten Kreis kreativer Köpfe, die den Konsum der Zukunft neu denken. Und ist gleichzeitig einer ihrer Motoren.
Daniela Kaminski
Februar 2011


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