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10:41 Uhr
29.03.2024

Altenpflegehelfer besonders burnout-gefährdet
Pflegekräfte haben ein besonders hohes Risiko, ein Burnout zu bekommen. Die Arbeitsbedingungen haben sich seit der Einführung der Pflegeversicherung verschlechtert. Personalabbau, Lohnkürzungen, Arbeitsverdichtung, befristete Arbeitsverträge, die Beschäftigung gering qualifizierter Kräfte und Leiharbeit tragen dazu bei.

Der Münchener Psychoanalytiker Schmidbauer sagt: „Die Altenpflege ist eine Brutstätte für Burnout. Die Leute sind eher schlecht ausgebildet, haben oft sehr hohe ethische Ansprüche und ein sehr hohes Liebesbedürfnis. Sie pflegen alte Leute in der Hoffnung, es kommt ganz viel zurück, aber dann erleben sie, dass alte Leute gekränkt sind, dass sie frustriert sind, weil sie Vieles nicht mehr können. Und der, an dem sie das auslassen können, ist eben der Pfleger oder die Pflegerin“.

Geringe Qualifikation
Die Quote niedrig qualifizierter Kräfte in der Pflege wird immer höher. Pflegehelfer werden z.T. in 6-wöchigen Kursen geschult. Viele Pflegehelfer sind Quereinsteiger, die wegen ihrer eigenen problematischen Lebenssituation beruflich nie richtig Fuß fassen konnten. Es besteht die Gefahr, sie wollen ihre persönlichen Schwierigkeiten über Dankbarkeit und Anerkennung von den Bewohnern kompensieren. Das führt zwangsläufig zur Enttäuschung, löst Stress aus und kann zum Burnout führen.

Selbstverständlich gibt es unter diesen Kräften hochmotivierte Mitarbeiter, die eine Bereicherung für die Einrichtung sind und die zu examinierten Altenpflegerinnen fortgebildet werden könnten.

Kursbeschreibung
Der Umfang dieser und ähnlicher Kurse beträgt 156 Stunden (4Wochen) Unterricht und 100 Stunden Praktikum (2,5 Wochen).

Ein Beispiel: „Die Ausbildung zur Pflegehilfskraft erleichtert den beruflichen Einstieg in den Pflegebereich. Sie stellt die Mindestvoraussetzung gemäß SGB XI zur Tätigkeit in einer Sozialstation, häuslichen Pflege oder anderen Pflegeeinrichtungen dar. Mit der integrierten Ausbildung zum Demenzbegleiter nach § 45b, SGB XI sind Sie für Arbeitgeber in der ambulanten Pflege künftig noch flexibler einsetzbar.“

Die Veranstalter bewegen sich im rechtlichen Rahmen. Die Teilnahmegebühr wird bei Menschen, die Arbeitslosengeld beziehen, häufig als Maßnahme zur beruflichen Eingliederung von den Leistungsträgern übernommen.

Fachkräftemangel
Wegen des Fachkräftemangels und der niedrigeren Bezahlung werden gering qualifizierte Pflegehelfer eingesetzt. Die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin dauert 3 Jahre. Ein 6-wöchiger Kurs kann nicht zu solch einer anspruchsvollen Aufgabe befähigen. Schon heute wird die vorgeschriebene Quote an examinierten Altenpflegerinnen unterschritten.

Auswirkungen
Gering qualifizierte Kräfte sind besonders Burnout-gefährdet, weil sie nicht gelernt haben, professionelle Distanz zu wahren und sich abzugrenzen. Frustrationen und Aggressionen treten auf und die Gefahr von Gewalt gegen Bewohner steigt. Pflegefehler treten auf. Ein Beispiel aus der Praxis: Eine Pflegehelferin benutzt den Rasierapparat eines Bewohners mit Herpes Zoster für den ganzen Wohnbereich.
Durch den Einsatz der Pflegehelfer steigt der Arbeits- und Verantwortungsdruck für die examinierten Altenpflegerinnen.


Forderungen
Pflegediensthelfer- und Schwesternhelferkurse, die in 6 Wochen dazu befähigen, Grundpflege auszuführen und Demenzkranke zu betreuen, sind rechtlich abgesichert. Es stellt sich die Frage, warum in der Altenpflege dermaßen gering qualifizierte Kräfte eingesetzt werden dürfen. Der anspruchsvolle aber gesellschaftlich nicht besonders angesehene Beruf der Altenpflegerin wird dadurch zusätzlich abgewertet.
Auf Pflegehelfer, die die Grundpflege übernehmen, wird in der Zukunft nicht verzichtet werden können. Es ist wünschenswert, dass Pflegehelfer eine mindestens 6-monatige Theoriephase und ein zusätzliches Praktikum von 3 Monaten absolvieren. Noch besser wäre die Vorgabe, dass zumindest der staatlich anerkannte Abschluss zur Altenpflegehelferin erworben sein muss.

Der Bedarf an qualifiziertem Personal wird steigen. Es ist eine gesellschaftliche und politische Verantwortung, Menschen für diesen Beruf zu gewinnen und sie entsprechend gut zu qualifizieren.


Frauke Schulte, 3.06.13
(Für die bessere Lesbarkeit wurde die geschlechtsneutrale Form genutzt. Der Artikel bezieht sich selbstverständlich auf Frauen und Männer.)

Über Frauke Schulte
Schulte-Coaching-Frauke Schulte, Ihr „Schlüssel“ und die Expertin für Mitarbeiter-Motivation und Leistungssteigerung in der Altenpflege sowie in sozialen und pädagogischen Arbeitsfeldern. Langjährige Berufserfahrung in der Erwachsenenbildung und als Führungskraft.
Mit großem Erfolg und viel Freude unterstützt sie seit über 15 Jahren Menschen dabei, ihr Potenzial zu leben. Ihre Angebote sind Einzelcoachings und Trainings.

Kontaktdaten:
Schulte-Coaching
Frauke Schulte
Naumburger Str. 4
28832 Achim
Deutschland
Tel.: 49-4202-500085
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