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7:11 Uhr
24.04.2024

Vorstand der Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e. V. erweitert
Am 17. November 2012 hat die Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e. V. ihre jährliche Mitgliederversammlung in Heidelberg abgehalten. Die IGN e. V. kann ein Jahr nach ihrer Gründung eine Verdreifachung ihrer Mitgliederzahl (aus dem gesamten Bundesgebiet und der Schweiz) verzeichnen.

Die Zusammensetzung der Mitglieder macht deutlich, dass es nicht nur Nierenlebendspender selbst sind, die einen unwürdigen Umgang der Mediziner und Versicherungsträger beklagen. Ebenso sind dem Verein Betroffene beigetreten, die eine Niere durch Krankheit verloren haben. Diese werden aber mit dem Hinweis, „mit einer Niere könne man gut leben“ mit den gleichen Erschöpfungssymptomen wie Nierenlebendspender ebenfalls nicht ernstgenommen. Zudem sind auch Transplanierte und nierenkranke Menschen dem Verein beigetreten, um so aktiv ihrem Ärger und ihrer Empörung über den Umgang mit Lebendspendern Raum zu geben.

Der 1. Vorsitzende Ralf Zietz berichtete von den Erfolgen der Öffentlichkeitsarbeit. So hat die Forderung des Vereins nach versicherungsrechtlicher Absicherung der „Altspender“ im neuen Transplantationsgesetz Widerhall gefunden. Dank der Beweislastumkehr gemäß § 12 a SGB VII (Beweislast liegt bei der gesetzlichen Unfallversicherung, dass gesundheitliche Probleme nicht auf die Organlebendspende zurückzuführen sind), sollte in Zukunft die Durchsetzung berechtigter Ansprüche einfacher sein. Die Praxis zeigt jedoch, dass viele Sachbearbeiter bei den Landesunfallkasse diese Neuerung noch nicht kennen und wie gewohnt ablehnend reagieren.

Auch sind zahlreiche Klinken dazu übergegangen, ein Erschöpfungssyndrom als mögliche Folge der Nierenlebendspende im Rahmen der Aufklärung zu erwähnen, obgleich hier noch viel Widerwillen seitens der Medizin zu spüren ist und das Problem nach wie vor „kleingeredet“ wird. Der von Ralf Zietz gemeinsam mit Christiane Geuer verfasste Artikel „Fatigue – Eine Diskussion“, der auf der Vereinshomepage (*nierenlebendspende*) zum Download zur Verfügung steht, findet bei den deutschen Transplantationsmedizinern Beachtung. Die klare schnörkellose Wortwahl des Artikels stößt dabei nicht immer auf Zustimmung.

Es folgte ein Vortrag von Christiane Geuer über die möglichen biomedizinischen Zusammenhänge der bei Nierenlebendspendern sehr häufig eintretenden dauerhaften Nierenunterfunktion und der sehr häufig beobachteten vorübergehenden oder dauerhaften chronischen Erschöpfung und permanenten Müdigkeit. Christiane Geuer bemängelte die nicht vorhandene Bereitschaft der Transplantationsmedizin, diese nachvollziehbaren Zusammenhänge anzuerkennen. Es sei einfacher, jeden betroffenen Nierenlebendspender als „depressiv“ abzustempeln und sich nicht mit den Fakten auseinanderzusetzen.

Dem Vorstand wurde durch die Mitgliederversammlung Entlastung erteilt. Zudem wurde der Vorstand um mehrere Beisitzer mit bestimmten Aufgaben erweitert.

Herr Martin Wittke, Fachanwalt für Medizin und Sozialrecht, Partner der Sozietät Rassek, Ehinger & Partner aus Bühl, wird die IGN e. V. als gewählter Beirat für Rechtsfragen künftig unterstützen.

Die Mitglieder der IGN e. V. werden sich weiterhin aktiv für eine ehrliche Aufklärung, medizinisch optimale Betreuung und umfassende versicherungsrechtliche Absicherung der Nierenlebendspender einsetzen. Zudem setzt sich der Verein für eine vorurteilsfreie medizinische Versorgung auch der Menschen ein, die eine Niere durch Krankheit verloren haben.

Denn mit nur einer Niere ist das Leben nicht wie vorher.

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