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23:47 Uhr
28.03.2024

Iliosakralgelenk – Ursache für ein schmerzendes Kreuz - Hitzesonde legt Nerven still
Am Ende der Wirbelsäule auf Höhe des Beckens liegen zwischen Kreuz- und Darmbein die sogenannten Iliosakralgelenke. Zusammengehalten von Faserknorpeln und starken Bändern, sind die beiden Gelenkplatten straff und wenig beweglich. „Störungen wie Fehlhaltung der Wirbelsäule, Beinverkürzung oder Abnutzungserscheinung können zu einer Blockierung des Iliosakralgelenkes führen“, weiß Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde und Leiter der gleichnamigen Praxisklinik in München. „Oftmals treten Schmerzen beim Anheben des Beines oder nach längerem Sitzen auf und strahlen in Richtung Gesäß, Oberschenkelrückseite oder teilweise auch in die Lendenwirbelsäule aus.“ Daneben zählen Entzündungen, hauptsächlich rheumatischen Ursprungs, zu den häufigsten Krankheitsbildern in diesem Bereich. Erzielen konservative Maßnahmen wie Chiro- oder Physiotherapie, Medikamente oder Spritzen keine ausreichende Wirkung, setzen Orthopäden in vielen Fällen die Hitzesonde ein. Mit dieser minimalinvasiven Behandlung legen sie betroffene Schmerzfasern gezielt still.

Schmerzfasern einfach veröden
Zunächst platziert der Orthopäde unter Röntgenkontrolle die nur 0,4 Millimeter dünne Sonde direkt an die Schmerzfaser. Dort erhitzt er sie für einige Sekunden auf 80 Grad Celsius. „Wir veröden die hier verlaufenden Schmerzfasern und unterbrechen gezielt die Schmerzweiterleitung“, erläutert Dr. Schneiderhan. „Für gewöhnlich sitzen an jedem Wirbelgelenk mehrere Schmerzfasern, sodass die Hitzesonde gleich mehrmals zum Einsatz kommt. Patienten spüren von dem Eingriff nichts.“ Liegen weitere Ursachen wie zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall vor, lässt sich die moderne Maßnahme noch mit anderen minimalinvasiven Therapien wie dem Wirbelsäulenkatheter oder dem Mikrolaser kombinieren. „Mithilfe des schonenden Vorgehens lassen sich oft größere Operationen und damit einhergehende Folgebeschwerden vermeiden“, betont Dr. Schneiderhan. Patienten profitieren von kurzen Rehabilitationszeiten und kehren gewöhnlich schnell in ihren Alltag zurück.

Weitere Informationen unter *orthopaede*

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