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24.04.2024

Fahrrad und Autoverkehr stärker entflechten
AvD zum Nationalen Radkongress: Fahrzeugtausch entspannt

Fahrrad und Autoverkehr stärker entflechten
Konfrontation vermeiden – auf gegenseitige Rücksichtnahme setzen
Nicht ablenken lassen – verantwortungsvoll mit Handys und MP3-Playern umgehen
Frankfurt am Main, 30. Mai 2011: Zu Beginn des vom Bundesverkehrsministerium veranstalteten "Nationalen Radkongress 2011" in Nürnberg fordert der Automobilclub von Deutschland (AvD), das Radwegenetz weiter auszubauen und die Verkehrssicherheit in den Mittelpunkt zu stellen. Davon würden auch Autofahrer profitieren. Nach Ansicht des AvD wäre aufgrund der zunehmenden Verkehrsdichte wünschenswert, den Fahrrad- und Autoverkehr stärker zu entflechten. "Eine deutlichere Radverkehrsführung, ausreichend dimensionierte Radwege und Fahrradspuren mit sicheren Querungsmöglichkeiten sowie entsprechende Abbiegephasen an Ampeln können das Unfallrisiko reduzieren. Dies ist auch mit Blick auf den demografischen Wandel wichtig", sagt der AvD-Vizepräsident für Recht und Verkehr, der Göttinger Rechtsanwalt Hasso Werk. Neben Kindern und Jugendlichen sind vor allem ältere Radler besonderen Risiken ausgesetzt, unter anderem weil sie verletzungsanfälliger sind. Der Anteil der über 65jährigen an allen mit dem Fahrrad Verunglückten liegt bei 16 Prozent. Das, obwohl Senioren durch disziplinierteres und langsameres Fahren auffallen und häufiger komplexe Verkehrssituationen meiden. Die Mehrheit gibt an, sich auf Radwegen sicherer zu fühlen und nutzt diese so oft wie möglich.

An Auto- und Radfahrer appelliert der AvD, nicht länger auf Konfrontationskurs zu gehen, sondern gegenseitig Rücksicht zu nehmen. "Das Verhältnis der Verkehrsteilnehmer untereinander - zwischen Autofahrern und Radfahrern, aber auch zwischen Radfahrern und Fußgängern - ist leider immer noch viel zu angespannt. Es ist eher ein 'Gegeneinander' statt ein 'Miteinander'. Oft ist beispielsweise zu beobachten, dass Vorfahrtsregeln aus dem Autositz und vom Fahrradsattel aus unterschiedlich interpretiert werden. Ich empfehle deshalb, gelegentlich einen Perspektivwechsel und einen Fahrzeugtausch vorzunehmen", so AvD-Vizepräsident Werk. Australische Forscher haben ermittelt, dass Autofahrer rücksichtsvoller und verständnisvoller werden, wenn sie selbst ab und zu Rad fahren und mehr Radlern begegnen. Wenn sich die Zahl der Radfahrer in einer Stadt verdoppelt, sinkt die Unfallwahrscheinlichkeit jedes einzelnen Radlers um ein Drittel. "Natürlich ist auch Radfahrern zu empfehlen, ab und an die Autofahrerperspektive einzunehmen und mehr Verständnis aufzubringen. Nur so kommen wir weiter. Schließlich sollte das gemeinsam Ziel von Auto-, Radfahrern und Fußgängern sein, gemeinsam sicher anzukommen und in möglichst wenige Unfälle verwickelt zu werden", sagt Hasso Werk.

Zur eigenen Sicherheit empfiehlt der AvD Radfahrern, einen Helm zu tragen und Reflektoren an Kleidung und Fahrrad anzubringen. Außerdem ist wichtig, konzentriert auf dem Rad zu sitzen, jegliche Ablenkung zu vermeiden und verantwortungsvoll mit Handys und MP3-Playern umzugehen. Das Risiko, in einen Fahrradunfall verwickelt zu werden, steigt, wenn während der Fahrt mobile Geräte wie Handys oder Mediaplayer verwendet werden. Der AvD weist darauf hin, dass Telefonieren ohne Freisprechanlage nicht nur im Auto sondern auch auf dem Fahrrad verboten ist und mit einem Verwarnungsgeld von 25 Euro geahndet wird. Weniger eindeutig ist die Rechtslage beim Musik hören via Kopfhörer. Dies ist Fahrradfahrern grundsätzlich erlaubt – allerdings kommt es auf die Lautstärke und Wahrnehmungsfähigkeit an. Denn "der Fahrzeugführer ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht und das Gehör nicht … beeinträchtigt werden", so § 23 der Straßenverkehrsordnung.

Darüber hinaus würde der AvD eine allgemeine Haftpflicht-Versicherung für Fahrräder befürworten, die von Radlern verschuldete Schäden – beispielsweise an PKW - abdeckt. Das könnte helfen, Unfallflucht zu vermeiden. Die Schadenssumme bei durchschnittlichen Blechschäden an PKW liegt oft im vierstelligen Bereich und müsste von einem nicht versicherten Radler aus eigener Tasche gezahlt werden.

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