Vernissage: Freitag, 07. Februar 2014, 18 - 21 Uhr
Ort: Galerie Bergwasser, Grolmanstr. 16/16A, 10623 Berlin
Die Künstlerin wird anwesend sein.
Ausstellung: 8. Februar – 05. April 2014
Öffnungszeiten: Di bis Fr 10 – 18 Uhr, Sa 11 – 16 Uhr u.n.V.
Galerie Bergwasser freut sich die erste Einzelausstellung der chinesischen Künstlerin Liu Jing in Berlin präsentieren zu dürfen. Die Ausstellung JING JING & JING 静 净 境 soll mit mehreren Arbeiten einen Einblick in die zeitgenössische Tuschemalerei Chinas geben.
Die chinesische Tuschemalerei folgt einer Jahrtausenden alten Tradition, und ist bis heute der wichtigste und bekannteste Stil in der chinesischen Kunst. In Anlehnung an diese Tradition zeigt die Künstlerin Liu Jing Tuschearbeiten in einem für sie ganz eigenen und persönlichen Stil. Feine Porzellanschalen mit saftigen Kirschen gefüllt, so dass der Betrachter versucht ist zuzugreifen, eine filigrane Vase aus der stolz ein zarter Ast erwächst. Mit sehr feinem Pinselstrich, manchmal fast nur schemenhaft angedeutet eröffnen sich dem Betrachter die feinen Objekte. Auf großen Papierbögen lässt die Künstlerin meist kleinste motivische Einheiten von minimalistischem Charakter entstehen. Die Leichtigkeit, die ihre Bilder dabei ausstrahlen, zeugt von einem tiefen Verständnis für die chinesische Malerei.
Wie auch die Kunst im Westen unterlag die chinesische Tuschemalerei im Laufe ihrer Geschichte starken Veränderungen. Dabei blieben auch Einflüsse aus der westlichen Kunst nicht ausgeschlossen. Heute kann man von einer eigenständigen zeitgenössischen Tuschekunst sprechen, die sich sowohl von ihren traditionellen Wurzeln gelöst, als auch westlichen Einflüssen entzogen hat. Dieses neue Selbstbewusstsein und die gewonnene Eigenständigkeit lässt sich auch in Liu Jings Arbeiten erkennen. In ihrer delikaten Form kombiniert sie gekonnt die zwei Techniken der chinesischen Malerei, des Gongbi (工笔) und des Xieyi (写意). Ist Erstere durch eine detaillierte, realistische und sorgfältige Pinselführung gekennzeichnet, wird die Xieyi Technik durch einen spontanen und energetischen Pinselstrich charakterisiert. Diese zwei, als isolierte Schulen behandelten, Techniken macht sich Liu Jing zu nutze. Wäre es für einen Gongbi Künstler undenkbar große Flächen in seinem Bild weiß zu lassen ist die feine und sorgfältige Ausführung der Gegenstände ganz gegen den Sinn der skizzenhaften Xieyi Technik. Liu Jing gelingt es jedoch damit ihren Bildern eine Ruhe zu verleihen, eine Unbefangenheit, etwas friedlich-harmonisches.
Die Ausstellung JING JING & JING eröffnet nicht nur im Hinblick auf das Genre der chinesischen Tuschemalerei neue Blickwinkel, sondern die Leichtigkeit und Unbefangenheit Liu Jings Bilder zwingt den Betrachter kurz in seinem schnellen und hektischen Lebensrhythmus innezuhalten.
Liu Jing, 1976 in Beijing geboren, malt schon seit vielen Jahren, durchlief eine akademische Ausbildung in chinesischer Tuschemalerei an der Beijing Normal University und erwarb ihren Masterabschluss in chinesischer Siegelschnitzkunst an der Chinese Academy of Art, Beijing. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit ist sie Mitglied im Kunstrat für Chinesische Kalligraphie und Siegelschnitzkunst im Youth Federation of the Ministry of Culture, Mitglied in der Beijing Seal Engravers Society und ist Vizedirektorin des Times Art Museum in Beijing. 2013 präsentierte die Anshan Hall of Prince Gong’s Mansion, Beijing, die erste umfassende Einzelausstellung der Künstlerin.
Anlagen:
Small celadon with cherries, 2012, ink on Chinese rice paper, 69x33cm. Copyright Galerie Bergwasser.
Small black jar and white plum blossom, 2012, ink on Chinese rice paper, 69x33cm. Copyright Galerie Bergwasser.