Wer auch immer schon einmal behauptet hat, dass Dressurreiten langweilig ist, muss seine Aussage spätestens nach dem Auftritt von Esther Voss und Ihrem Hannoveraner Wallach Davinchi bei der Dressur-Kür auf dem Hamburger Derby revidieren. Neben dem Sieger der Prüfung, Christoph Koschel, wird dem Publikum wohl nur eine Reiterin in Erinnerung bleiben: Esther Voss!
Tausende Zuschauer wurden schlagartig wach, als ihre Kürmusik in Form von mitreißenden Electro-Klängen ertönte. Esther Voss und Davinchi verwandelten das Hamburger Dressur-Viereck auf einmal in die Tanzfläche eines Hamburger Clubs und ließen sich von den wuchtigen Bass-Schlägen durch ihre Kür tragen. Mutig, aber ganz bestimmt nicht langweilig, war der Tenor der meisten Reaktionen auf diesen außergewöhnlichen Ritt. Hinter dieser Kür steht nämlich ein ausgeklügeltes Konzept: Zusammen mit dem Szene-DJ Christian Ramcke, dessen Eltern selber eine der größten Reitsportanlagen Hamburg betreiben, entwickelte Esther diese Kür. Mit modernster Technik wurde der Takt ihres 15jährigen Vierbeiners gemessen und die musikalische Untermalung genau darauf abgestimmt. Per Mischpult wurden dann die angesagtesten House-Lieder in einander geschnitten und mit diversen Spezial-Effekten unterlegt, damit Davinchi richtig in Szene gesetzt werden konnte. Das Konzept ging auf – Esther und ihr Ritt waren noch bis tief in die Nacht hinein das Party-Gespräch des Hamburger Derbys!
Nur die Richter konnten diesem musikalischem Vormarsch nicht ganz folgen und benoteten Esthers Ritt eher verhalten – doch wie der Turnier-Sprecher treffend erwähnt: Davinchi war schon immer seiner Zeit voraus! Es wird sich zeigen, wie schnell die Konkurrenz folgen kann! Wer mehr über das Duo Voss & Ramcke erfahren möchte: *dressur-kuer*
Hamburg, 3. Juni 2009
Swantje Maaß