Das virtuelle Labor
DNA-Vaterschaftstests sind heute unkompliziert und zu relativ niedrigen Kosten durchzuführen. Aber wie funktioniert eine DNA-Analyse im Labor? Die bj-diagnostik GmbH aus Göttingen sich mit ihrem virtuellen Labor etwas besonderes einfallen lassen: Wer einen Blick auf die Arbeit in einem DNA-Labor werfen möchte, kann einzelne Schritte der DNA-Analyse und der Erstellung des Ergebnisses des Vaterschaftstests in Kurzfilmen auf der Webseite des Unternehmens nachverfolgen.
„Das Angebot unseres virtuellen Labors richtet sich an Laien und unsere Kunden, die einen schnellen Einblick in die Laborarbeit gewinnen möchten, daher haben wir die Schritte kurz und sehr einfach dargestellt,“ so Dr. Michael Jung.
Ablauf einer DNA-Analyse beim Vaterschaftstest
Eine einfache DNA-Analyse von Mundschleimhautabstrichen, wie bei einem DNA-Vaterschaftstest, läuft in vier Schritten ab: DNA-Extraktion, DNA-Amplifikation mittels der Polymerase-Kettenreaktion (PCR), Detektion der amplifizierten DNA-Abschnitte (Fragmentanalyse) in einem DNA-Sequenzer und mathematischer Vergleich der DNA-Profile der Testpersonen. Jedem dieser Analyseschritte ist ein kurzer Film gewidmet. Die Methoden der DNA-Analyse sind inzwischen stark standardisiert, die mathematische Auswertung dagegen stellt hohe Anforderungen an den Sachverständigen, insbesondere bei komplexen Abstammungsfällen oder bei indirekten Vaterschaftstests, auch als Geschwistertests bezeichnet, die ohne Probe des Vaters durchgeführt werden können.
Sicherheit und Wahrscheinlichkeit beim Vaterschaftstest
Ein DNA-Vaterschaftstest kann die biologische Vaterschaft mit einer Wahrscheinlichkeit von über 99,99 % bestätigen oder sogar mit 100 % Sicherheit ausschließen. Dabei sagen die 99,99 % nichts über die Fehleranfälligkeit des Laborprozesses aus, wie viele fälschlicherweise annehmen. Weniger als 100 % bei der Bestätigung der Vaterschaft ergeben sich rein mathematisch durch die Berechnung einer Wahrscheinlichkeit für die Hypothese „Der Getestete ist der Vater“ gegen die Hypothese „Der Getestete ist nicht der Vater“, eine Wahrscheinlichkeit, die definitionsgemäß nie 100 % betragen kann. Dabei kann die Zahl der Neunen hinter dem Komma sehr groß werden, denn die Chance, dass noch ein Mensch auf der Welt den gleichen genetischen Fingerabdruck hat, ist verschwindend gering.