Manchmal sehen wir im sprichwörtlichen Sinne „den Wald vor Bäumen“ nicht; und im „Konsumdschungel“ fehlt uns manchmal die Orientierung. Als Besucher der neuen Ausstellung im Bremer Wilhelm Wagenfeld Haus – Design im Zentrum begrüßt uns ein einladender lichter Birkenwald. Und gleich im ersten Aus-stellungsraum führt die Präsentation anschaulich in das oft als abstrakt empfundene Thema Nachhaltigkeit ein: Dabei geht es zunächst um sieben entscheidende, aber überaus knappe Ressourcen –von Rohstoffen und Energie über Gesundheit, Bildung, Rechtssicherheit und Kapital bis hin zum Vertrauen. An sieben Säulen, die bildhaft mit Bambus oder Kupferstangen, mit Steinkohle, Äpfeln, Büchern oder geschreddertem Geld gefüllt sind, können die Besucher mehr darüber erfahren. Eine große Sanduhr, die einen kompletten achtstündigen Ausstellungstag durchläuft, und viele kleine drehbare Sanduhren visualisieren in diesem Raum das Thema Knappheit. Und natürlich erfahren die Besucher, was man dagegen tun kann.
Mit Informationen, Hintergrundwissen und Tipps schärft die Ausstellung den Blick und die Urteilskraft der Konsumenten für das Thema Nachhaltigkeit. Sie weckt unser Bewusstsein und regt uns zum Nachdenken an.
Denn der Begriff der Nachhaltigkeit gilt seit einigen Jahren als Leitbild für eine zukunftsfähige Entwicklung der Menschheit. Das Thema fordert uns zu Rücksicht und Vorsicht auf, nicht nur im Umgang mit der Umwelt und ihren Ressourcen, sondern auch mit unseren Mitmenschen.
Nachhaltigkeit ist ein langfristiges Thema, das uns alle angeht. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen nachhaltig zu handeln. Angefangen bei dem Kauf von Lebensmitteln bis hin zur geplanten Urlaubsreise. Ob Schokolade oder Turnschuh: anhand unterschiedlichster Konsumgüter zeigt die Ausstellung, wie nachhaltiges Design und nachhaltige Markenführung konkret zum Erfolg eines Produktes beitragen. Eine Thematik, mit der sich schon der Namensgeber des Hauses, Wilhelm Wagenfeld, intensiv beschäftigt hat. So bietet die Ausstellung neben Faktenwissen über Ressourcenknappheit auch bremische Best Practice Beispiele von mittelständischen und großen Unternehmen wie z. B. Sikora, Moskito, Frosta oder Kraft Foods.
Damit Konsumenten nachhaltig agieren können, muss der Markt nachhaltige Produkte bereitstellen. Veränderte Konsumgewohnheiten können dazu beitragen, dass Unternehmen verstärkt auf die Wünsche der Kunden eingehen. Insofern müssen sich Unternehmen gezielt mit dem Thema nachhaltiger Wirtschaftsweise auseinanderzusetzen. Denn mit nachhaltigen Produkten können sie langfristig das Vertrauen der Konsumenten gewinnen.
Die Ausstellung zum nachhaltigen Wirtschaften von Unternehmen im Wilhelm Wagenfeld Haus informiert
über den vernünftigen Umgang mit Ressourcen und die Möglichkeiten, in ihren Erhalt und ihre Erneuerung
zu investieren. Sowohl für Unternehmer als auch für die breite Öffentlichkeit ist es interessant zu erfahren, inwiefern Designer, Werbefachleute und andere Vertreter der Kreativwirtschaft in ihrer Rolle als ganzheitlich denkende Ansprechpartner das Thema Nachhaltigkeit in der Wirtschaft voran bringen können, wenn man sie als Partner in die entsprechenden Prozesse integriert.
„Wir wollen sowohl die Unternehmer als auch andere interessierte Besucher bei ihren konkreten Problemen
abholen und ihnen Wege und Lösungen aufzeigen, wie sie in verschiedenen Bereichen nachhaltig und damit
langfristig erfolgreich vorgehen können. Egal ob es um Bildung und Gesundheit der Mitarbeiter, um Rohstoff-reserven oder um schwankende Kapitalmärkte geht“, erläutert Kai Stührenberg, Teamleiter bei der WFB Wirtschaftsförderung Bremen.
Die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH setzt die Ausstellung in Kooperation mit dem ASU Bremen (Verein der Familienunternehmer), dem RKW Bremen und der 'iuu' (Initiative Umwelt Unternehmen) um.
Über die gesamte Ausstellungsdauer, vom 25.09.2009 bis zum 10.01.2010, sind Fachvorträge mit regionalen und überregionalen Referenten geplant: So zum Beispiel ein Vortrag zu ökologischem Produktdesign vom Bremer RKW oder eine Podiumsdiskussion, veranstaltet vom Marketing Club Bremen, zu nachhaltiger Unternehmensführung in Theorie und Praxis, mit Annemieke Wijn, ehemals Vorstandmitglied von Kraft Foods; mit Felix Ahlers, Vorstand Marketing und Vertrieb bei Frosta und mit Prof. Dr. Müller-Christ, Mitglied des artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit in Bremen und wissenschaftlicher Berater der Ausstellung.
Vom 25.09.2009 bis zum 10.01.2010; Di 15 – 21 Uhr, Mi – So 10 – 18 Uhr
Eröffnung: Donnerstag, den 24.09.2009, um 18 Uhr
Anschrift: Wilhelm Wagenfeld Haus – Design im Zentrum, Am Wall 209, 28195 Bremen
Führungen: sonntags um 13 Uhr und nach Voranmeldung
Kontakt: T +49 (0)421 33 88 112, F +49 (0)421 33 88 110, veranstaltungen@wwh-bremen*, *wwh-bremen*
Pressekontakt: kultur + kontext, Babette Gräfe und Astrid Menninghaus
T +49 (0)421 43 16 435, F +49 (0)421 43 16 436, info@kulturundkontext*