Große Emotionen und große Sportler:
Über 2000 Gäste feierten im Estrel die CHAMPIONS 2017 mit stehenden Ovationen.
Die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein und Wasserspringer Patrick Hausding sind Berlins Sportler des Jahres 2017. Zur Mannschaft des Jahres kürten die Berlinerinnen und Berliner gemeinsam mit den Hauptstadt-Medien die BR Volleys. In der Kategorie "Trainer/Manager" gewann Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning, der auch die A-Jugend des Vereins trainiert.
Bereits zum achten Mal freut sich Claudia Pechstein über die prestigeträchtige Auszeichnung - das schaffte vor ihr noch niemand in der Sportmetropole. Die 45-jährige Eisschnellläuferin
konnte nicht vor Ort sein. Sie ist in den USA - und bereitet sich
auf die Olympischen Winterspiele vor. Ihre Siebten. Die 45-jährige ist damit die erste Deutsche, die an sieben Olympischen
Winterspielen teilnimmt. Mit neun Medaillen, davon fünf goldenen, ist die schnelle Berlinerin zudem auch die erfolgreichste deutsche Winter-Olympionikin aller Zeiten.
Claudia Pechstein, die zuletzt 2006 zur Berliner Sportlerin des
Jahres gewählt worden war, grüßte mit einer Videobotschaft und
Handkuss aus Salt Lake City: "Ganz herzlichen Dank. Es freut mich ganz besonders, nach so vielen Jahren mal wieder ganz oben
auf dem Treppchen zu stehen. Und ich würde mich freuen, wenn Ihr mir alle weiter fest die Daumen drückt auf dem Weg zu meinem großen Ziel - den siebten Olympischen Spielen."
Auf Platz zwei bei der CHAMPIONS-Wahl 2017 folgt Deutschlands
beste Karatekämpferin Duygu Bugur, die im Frühjahr EM-Silber holte. Den dritten Rang belegte diesmal die Vorjahressiegerin:
Bogenschützin Lisa Unruh, die WM-Silber mit der Mixed-Staffel
und Gold bei den World Games gewann.
In die absolute Weltspitze gehört auch Wasserspringer Patrick
Hausding. Bei der WM in Budapest gewann der 28-jährige Berliner
in diesem Jahr Silber vom Drei-Meter-Brett und sprang zudem vom
Turm mit Sascha Klein zu Bronze. Bei der CHAMPIONS-Wahl triumphierte Patrick Hausding nach seinem Sieg 2010 damit zum
zweiten Mal." Ich freue mich riesig, dass mich die Berlinerinnen und Berliner und die Sportjournalisten zum Sportler des Jahres gewählt haben. Das ist ein wirklich toller
Jahresabschluss. Mit der Gala beginnt heute die Genussphase des
Jahres", jubelte Patrick Hausding. "Die Wahl ist eine sehr
prestigeträchtige Angelegenheit. Man hat nur eine Chance, wenn
man über Jahre konstant gute Leistungen bringt. Das honorieren
die Leute. Nach 2010 ist es meine zweite Auszeichnung - und das
mit meiner Sportart. Da stehen ja in jedem Jahr wirklich herausragende Persönlichkeiten aus zum Teil viel populäreren
Sportarten zur Wahl. Dass ich mich da als Wasserspringer vorn
rumtummeln kann, macht mich sehr stolz."
Platz zwei sicherte sich bei den Männern diesmal Lukas Dauser.
Der Turner hat im April bei der EM in Rumänien überraschend Silber am Barren gewonnen. Der dritte Platz bei der diesjährigen Wahl des Berliner Sportlers des Jahres ging an Diskus-Ass Robert Harting, der unter anderem nach seinem Comeback WM-Sechster wurde sowie bei der Team-EM im französischen Lille mit der deutschen Mannschaft Gold holte.
Wie im Vorjahr sind die BERLIN RECCYCLING VOLLEYS die Berliner
Mannschaft des Jahres. Sportliche Höhepunkte waren in diesem Jahr die Titelverteidigung in der Meisterschaft und der sensationelle Einzug ins Final Four der Champions League."In
einer Sportstadt wie Berlin zwei Mal in Folge diese Auszeichnung zu bekommen, ist eine riesen Ehre für uns", sagte
Volleys-Kapitän Robert Kromm. "Jetzt wollen wir den Abend einfach genießen." Platz zwei bei der CHAMPIONS-Wahl ging an die Fußballer des 1.FC Union Berlin. Das Team hat im Sommer als
Zweitliga-Vierter knapp den Aufstieg verpasst und spielt derzeit wieder oben mit. Rang drei belegten die Handballer der
Füchse Berlin, die es im EHF-Pokal und bei der Club-WM bis ins Finale schafften und derzeit in der DKB Handball-Bundesliga
ganz vorne zu finden sind.
Im Rahmen der Sportlerwahl werden traditionell auch zwei Sonderpreise verliehen: "Mr. Wasserspringen" Jan Kretzschmar,
der nach über vier Jahrzehnten in Trainer-Rente geht, wurde für
seine herausragenden Leistungen und sein Engagement für den
Spitzensport in Berlin mit dem von defendo präsentierten Sonderpreis der Sportmetropole Berlin ausgezeichnet. Jan Kretzschmar gewann sin seiner Trainerlaufbahn mit seinen Sportlerinnen und Sportlern insgesamt 81 Mal Edelmetall bei großen internationalen Meisterschaften: 68 Medaillen bei Europameisterschaften, zehn Medaillen bei Weltmeisterschaften und drei Medaillen bei Olympischen Spielen.
Auf Initiative der Novomatic AG und der Spielbank Berlin wurde
Eduard Gutknecht mit dem Manfred von Richthofen-Solidaritätspreis ausgezeichnet.
Am 18. November 2016 war Eduard Gutknecht, der in Potsdam an der Fachhochschule für Sport und Management studiert und in Berlin unter anderem unter Ulli Wegner trainiert hat, in London
nach seinem Box-Kampf gegen George Groves in der Kabine zusammengebrochen. Die Ärzte stellten schwere Hirnverletzungen
fest. Der im heutigen Kasachstan geborene Deutsche wurde ins
künstliche Komma versetzt. Nach sechs Wochen Komma und neun Monaten Reha ist der ehemalige Profi-Boxer mittlerweile wieder
zuhause. Doch auf Pflege wird er wohl sein leben lang angewiesen sein. Der verunglückte Sportler und seine Familie stehen vor einer äußerst schwierigen Zukunft, auch finanziell.
Der Manfred von Richthofen-Solidaritätspreis, der in diesem Jahr zum vierten Mal vergeben wurde und mit einer finanziellen
Zuwendung in Höhe von 5.000 Euro verbunden ist, wurde von Eduard Gutknechts Frau Julia entgegengenommen.
Das Schicksal berührte die Gäste sehr.
Volleys-Manager spendete spontan weitere 25.000 Euro.
Die GALA im Estrel mit erstklassiger Unterhaltung und Tanz bis
in den Morgen stand diesmal unter dem Motto "Leichtathletik-EM
Berlin 2018". Durch den exklusiven Abend führten Silke Beickert
und Matthias Killing.
Info: Sportmarketing Berlin
Bilder: h.e.schiewer oestrich-winkel