Ab dem 25. Juli bis 06. September 2014 werden im Rahmen der Ausstellung „Sommerloch“ ausgewählte Werke von Undine Bandelin gezeigt, die in ihrer Expressivität zu überzeugen wissen und in fremdartige Bildwelten entführen.
Sommerloch ist dabei nicht nur der Name der der Ausstellung, der mit einem kleinen Augenzwinkern zu verstehen ist, sondern auch der Titel eines Werkes von Undine Bandelin. Diese begibt sich in ihren Bildern auf Reisen, bei denen die Grenze zwischen Realität und Traumwelt verschwimmt wie das Flimmern auf dem Asphalt an heißen Tagen. Die von ihr dargestellten Szenen wirken archaisch, roh, verzerrt und sind dennoch nahe der Wirklichkeit angesiedelt. Ihre Protagonisten, ob Tier, ob Mensch bleiben unscharf und dienen in ihrer Unbestimmtheit dem Betrachter als Projektionsfläche. Geschickt kontextuiert werden die Bildinhalte mit fragmentarischen Texten, die zwar eine bestimmte Richtung vorgeben können, aber durch ihre Mehrdeutigkeit eine geradlinige Lesart unmöglich machen. Genau dieses Spiel mit unterschiedlichen Deutungswegen sowie Sinnzusammenhängen fasziniert Undine Bandelin. Sie widersetzt sich der Darstellung von Schönheit und Harmonie, ferner stellt sie das Bestehen von Vollkommenheit von Beginn an in Frage und sinnt dem Irrationalen Form zu geben. So ist das Betrachten ihrer Bildwelten wie ein Blick durch ein Kaleidoskop - leuchtende, knallige Farben, die sich zu einer scharfen Form zusammenfügen, um im nächsten Moment wieder zu entschwinden.
Die Künstlerin zur Ausstellung
Jetzt zur Höhe des Tages brennt die Sonne gnadenlos und unbarmherzig. Kein Schatten weit und breit. Die wenigen Wassertümpel ziehen in Scharen die Menschenmassen an. Kleine Segler und Tretboote kämpfen um jede Welle. Die Stadt ist leer. Ferne Ziele locken mit seidigem Sand und grünen Palmen. Auf meinen Schuh tropft geschmolzenes Heidelbeereis.
Hinter den Schaufenstern dreht sich die Welt. Fremde Geschöpfe kämpfen sich in mein Blickfeld, steigen in die Boote und rudern langsam davon. Das Orange wird zum Grün, zum Wald, zum Dickicht. Die Sonne steigt auf, verbrennt im Blau, verschwindet im dunklen Schwarz.
Eine Gans frisst mir aus der Hand und der Bär schaut mir dabei zu. Kräftige Pranken greifen nach mir. Doch bevor sie mich erreichen, lösen sie sich zu zart gezeichneten Linien auf, die ich mit einem Handschlag verwische.
Der Wald zerfällt zur Wüste. Kamele führen die Beduinen zum Wasser. Heben die Hufe, lassen grüne Spuren auf dem Sand. Der Wind weht mich aus dem Bild, nimmt die Farben mit, wirft mich zurück hinter die Schaufensterscheibe.
Der letzte Bissen meiner Eiswaffel krümelt auf den Asphalt. Ich drehe mich um, fahre mir mit dem Handrücken über die Lippen und laufe, wie all die Anderen, zum See.
Ausstellungsdauer
25.07. - 06.09.2014
Vernissage
am 25. Juli, 17-21 Uhr
Ort
Galerie Queen Anne
Spinnereistr. 7 / Halle 10 E
04179 Leipzig
Galerieöffnungszeiten
Di bis Fr 13-18 Uhr
Sa 11-17 Uhr
An Feiertagen bleibt die Galerie geschlossen
Kontakt
Galerie Queen Anne
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