Einfache Gerichte für jeden Tag und „Arme-Leute-Essen“ stehen ebenso auf dem Speiseplan wie die Spezialitäten der jeweiligen Region. Und darunter sind auch solch abenteuerlich klingende Gerichte wie Ofenschlupfer, Bubenspitzle und Nonnenfürzle, die sich aber bei näherem Hinsehen und vor allem beim Ausprobieren als feine Köstlichkeiten entpuppen.
Ob Gaisburger Marsch oder Flammenkuchen, Elsässer Gulasch oder Eingemachtes Kalbfleisch: Bei dieser „kulinarischen Liaison“ zwischen Baden und Schwaben findet bestimmt jeder sein Leibgericht!
Baden und Schwaben – zwei Regionen, die zwar im Bundesland Baden-Württemberg vereint sind, jedoch bis heute nicht immer nur freundschaftlich miteinander verbunden sind und eine gesunde Rivalität pflegen. Sprüche wie „Schwobe schaffe, Badner denke“ (Schwaben arbeiten, Badner denken) und Bezeichnungen wie „die Unsymbadischen“ für den mitunter nicht so sehr geliebten Nachbarn sind auch heute noch weit verbreitet.
Mit diesem Buch stellen die beiden Autorinnen – eine Vollblut-Badnerin und eine waschechte Schwäbin – ihren Leserinnen und Lesern die Küche ihrer Heimatregionen vor. Auf humorvolle und heitere Weise gibt es gegenseitig viel Neues in der Küche des anderen zu entdecken. Denn die Autorinnen präsentieren in diesem Buch nicht nur ihre ganz persönlichen Lieblingsrezepte aus ihrer Heimat, sie erzählen auch mit einem Augenzwinkern kleine Anekdoten und Geschichten sowie typisch badische und schwäbische Weisheiten und lustige Begebenheiten rund ums Kochen, Essen und Trinken.
Leseproben:
Wie die Laugenbrezeln zu ihrer Form kamen
Nach der Legende könnte es sich in etwa so zugetragen haben:
Bäckermeister Friedrich war der beste Bäcker weit und breit.
Seine Brötchen waren außen knusprig und innen zart wie Watte, seine Kuchen und Torten eine kleine Sünde wert. Kein Wunder, dass ihn der Fürst zu seinem Hofbäcker gemacht hatte.
Eines Tages wurde Friedrich zum Fürsten gerufen.
„Durchlaucht haben mich rufen lassen?“ Friedrich verbeugte sich.
„Eure Brötchen sind nicht mehr das, was sie waren“, knurrte der Fürst mit finsterem Gesicht, „hart wie Stein und zäh wie Schuhleder.“
„Durchlaucht, ich bin untröstlich.“ Friedrich versuchte, traurig und entsetzt zugleich zu klingen. „Ich werde sofort nachforschen, woran das liegen mag. Vielleicht haben meine beiden neuen Gesellen...“
„Eure Gesellen interessieren mich einen Dreck!“, blaffte der Fürst auf einmal los. „Ich möchte meine Brötchen wie immer und sonst nichts. Habt Ihr mich verstanden?“
Friedrich setzte sein freundlichstes Lächeln auf. „Aber selbst-
verständlich, Eure Durchlaucht. Natürlich werde ich Eurer Durchlaucht ab jetzt nur noch die allerbesten Backwaren liefern!“
Doch der Fürst blickte noch genauso finster drein wie vorher.
Friedrich ließ sich nicht beirren: „Haben denn Durchlaucht sonst noch einen Wunsch, den ich erfüllen kann?“
Badner und Schwaben – eine „alte Liebe“:
Ein Badner geht in Karlsruhe am Rhein spazieren und sieht, dass ein Mann Wasser aus dem Fluss trinkt. Er ruft: „Sie sollten das Wasser nicht trinken, es ist bestimmt giftig!“
Der andere Mann – offensichtlich ein Schwabe – dreht sich um und fragt: „Was hasch gsagt? I hann di net vrschtanda.“
(für Nicht-Schwaben: Was hast du gesagt? Ich habe dich nicht verstanden.)
Darauf der Badner: „Trink langsam, das Wasser ist bestimmt kalt!“
Anne-Kathrin Bauer
Friedericke Godel
So kochen wir in Baden und Schwaben
Leckere und beliebte Rezepte, Anekdoten und Geschichten
hnb-verlag
132 Seiten, Softcover, Spiralbindung
ISBN 978-3-9813600-6-6
€ 14,90 (D) / € 15,90 (A) / sFr 27,50
vorbestellbar, erscheint KW 48
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