Mehrere Hundert Bakterienarten leben im Mundraum – gute wie schlechte. Bei mangelnder Pflege nehmen jedoch schädliche Bakterien in der Mundflora überhand und verursachen oft langwierige und schmerzhafte Beschwerden. „Karies, Parodontitis, Wurzelkanalinfektionen und Entzündungen um Zahnimplantate zählen zu den häufigsten bakteriellen Infektionserkrankungen“, weiß Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf am St. Vinzenz-Krankenhaus. Verlangte eine erfolgreiche Keimbekämpfung noch bis vor einigen Jahren die konsequente Behandlung durch Antibiotika, tötet inzwischen auch Laserlicht Bakterien schonend ab.
Photo-aktivierte Therapie reduziert Bakterien wirksam
Durch eine Kombination von harmlosem Farbstoff mit sanftem Laserlicht lindert die neuartige Photo-aktivierte Therapie (PACT) auch fortgeschrittene oder behandlungsresistente Infektionen. Neben einer effektiven Vernichtung von Krankheitserregern verhindert die PACT-Methode außerdem, dass sich Bakterien weiter ausbreiten. „Um betroffene Regionen zu behandeln, tragen wir zunächst einen speziellen Farbstoff auf. Nach kurzer Einwirkzeit von etwa einer Minute färbt dieser vorhandene Bakterien ein“, erklärt Dr. Sliwowski. „Im Anschluss belichten wir den selektierten Bereich für wenige Minuten über eine Sonde mit Rotlicht.“ Dadurch bildet sich an den Bakterien aktiver Sauerstoff, der die Zellwände der Keime vollständig zerstört. In der Regel reicht eine Behandlung aus, um Entzündungen innerhalb von ein bis zwei Tagen abklingen zu lassen. Da Nebenwirkungen bei dem schmerzfreien Verfahren ausbleiben, geht es Patienten schon direkt nach der Sitzung deutlich besser.
Implantat schützt nicht vor Infektionen
Entzündungen treten entgegen einer weit verbreiteten Annahme ebenso bei Implantaten auf, denn auch an diesen lagern sich Bakterien ab. Als häufigste Erkrankung gilt hierbei Periimplantitis, eine Infektion rund um das Implantat. Langfristig kommt es zu einer Rückbildung von Schleimhaut und Knochen, was im schlimmsten Fall zum Implantat-Verlust führt. „Bereits bei erhöhtem Risiko für Periimplantitis sterilisieren wir mit der Photo-aktivierten Therapie die Implantatumgebung, um einer Erkrankung frühzeitig vorzubeugen“, erläutert Dr. Sliwowski. In Kombination mit regelmäßiger Mundhygiene lässt sich die Haltbarkeit eines Implantats damit deutlich verlängern – oft ein Leben lang. Im Falle einer bereits bestehenden Infektion wenden Ärzte dieses Verfahren ebenfalls erfolgreich an, ohne umliegendes Gewebe oder auch den Zahnersatz selbst zu schädigen.
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