Vielfach wird als ein Kardinalproblem moderner Reisefotografie angesehen, dass nicht mehr über terra incognita berichtet werden kann, sondern nur noch über Gegenden, die bereits bereist, erforscht und massenmedial vermittelt worden sind. Dies ist kein Problem für die fotografischen Arbeiten von Rainer Strzolka. Er ist kein Eroberer, Forscher oder Abenteuerer, sondern Detailbeobachter, der die Ungleichzeitigkeit der Gleichzeitigkeiten in einer Welt permanenter Veränderung dokumentiert und mit der Kamera seziert. Innerhalb einer globalen und paraxoden Massenmodernisierung entdeckt er rückständige und vormoderne Erscheinungsformen menschlichen Lebens. Welterkundung und Selbsterfahrung mit der Kamera auf Reisen sind zum Thema seiner Arbeit geworden.