Publizist Marius Augustin wiederlegt Alexander Hislops „Von Babylon nach Rom“
Am Samstag, den 2. Oktober 2010 fand in den Räumen des Katholischen Jugendbundes der erste Teil des Buches „Von Babylon nach Rom“, der katholische Publizist Marius Augustin, weist eindeutig Mängel von Alexander Hislops Buch nach.
1.Alexander Hislop hat weder eine Ausbildung, geschweige denn ein Studium in Geschichte, Religion, Philosophie oder Volkskunde.
2..Hislop vergisst, dass Gemeinsamkeit kein Beweis für Ursache und Wirkung ist. So meint er, die Kreuzverehrung ließe sich auf vorchristliche heidnische Symbole zurückführen -- namentlich auf Sonnenräder, Hakenkreuze und den griechischen Buchstaben Tau. Es war jedoch bei den Römern gängige Praxis, Kriminelle mittels zweier gekreuzter Balken -- durch das Kreuz also -- hinzurichten. Wenn nun aber auch Christus gekreuzigt wurde, wie verhält es sich dann mit Hislops Argument? Verurteilen wir etwa den Apostel Johannes, weil dieser den Begriff "Logos" verwendete, dessen Ursprung auf den heidnischen Philosophen Heraklit von Ephesus zurückgeht? Und warum brach nicht Hislop selbst als protestantischer Geistlicher mit der besonderen Heraushebung des Sonntags als Tag des Herrn -- eine Erfindung, die, wie man annimmt, auf das Papsttum zurückgeht?
2. Und die befremdlichen Ausnahmen, unerklärten geschichtlichen -- wie auch biblischen -- zufälligen Übereinstimmungen -- für sie ist in Hislops Zusammenschau kein Platz. So heißt es beispielsweise bei Maleachi 3:20: "Euch aber ... soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln", oder es vergleicht sich Jesus in der Offenbarung 22:16 mit einem Morgenstern. Und handelt es sich beim Weihnachtsbaum tatsächlich um ein Objekt der Huldigung oder wird er nicht vielmehr nach Neujahr von den Christen entsorgt? Werden nicht die Gerechten in der Heiligen Schrift mit Bäumen verglichen (Psalm 1:3)? Und macht das Feiern des Gottesdienstes am Samstag (engl. Saturday, in der wörtlichen Bedeutung "Tag des Saturns") einen tatsächlich zum Götzendiener dieses Planeten?
3. Hislop trug mit dazu bei, weithin kundzutun, dass "die Schafe im Winter nicht auf dem Feld gewesen sein konnten", womit er sich auf die im Lukasevangelium im 2. Kapitel verwiesenen Hirten bezog. Die ärmeren unter ihnen mussten, wie wir es im 1. Buch Mose 31:40 lesen, sehr wohl oft den ganzen Winter über draußen ihren Dienst verrichten. Und auch die Forschungen Alfred Edersheims zeigen auf, dass Herden "das ganze Jahr über" draußen bleiben konnten (The Life and Times of Jesus the Messiah [Leben und Zeit des Messias Jesus], Buch 2, S. 186).
4. Die These, alles sei heidnischen Ursprungs, widerlegt sich selbst. Sowohl in der Heiligen Schrift als auch in der Archäologie finden sich Hinweise darauf, dass die hebräische Sprache ihren Ursprung bei den Kanaanitern hatte (Jesaja 19:18) und dass Salomo sich beim Bau des Tempels phönizischer Handwerker und Gestaltungselemente bediente (1. Könige 7:13). Die Thematik heidnischer Entlehnungen nimmt selbst in der Bibel Wendungen, die vielschichtiger sind als Hislops scharfe Kritik. Dr. John Holiday vom Institut für nahöstliche Forschung an der Universität Toronto ist sich sicher, dass "Salomos Tempel dem [libanesischen] Tempel von Baalbek in vielerlei Hinsicht geähnelt haben muss."
5. Selbst Hislop musste einräumen, dass es auch für Heiden "Offenbarungen der Gnade gab, die der ganzen Erde galten", und er verwies in diesem Zusammenhang auf den Kuss unter dem Mistelzweig als "Zeichen der göttlichen Aussöhnung mit den Menschen." Tom Claus, ein christlicher Mohawk-Indianer, ist verblüfft, welch bedeutende Rolle der Weihnachtsbaum im indianischen Glaubenskult spielte. Jesus galt wahrhaftig das Sehnen aller Völker (Haggai 2:7); mit anderen Worten, alle Menschen sahen dem kommenden Erlöser -- wenngleich vielleicht auch unbewusst -- mit Freude entgegen (Apostelgeschichte 17:26-27). Interessant!
6. Und schließlich gibt es, was freilich nicht gerade umwerfend ist, einen historischen Beleg für den 25. Dezember als Weihnachtstag. Cyrill von Jerusalem (348-386) erfuhr im Verlaufe seiner Nachforschungen hinsichtlich des Geburtsdatums des Messias aus römischen Quellen, dass "das Datum gemäß der von Titus Rom überbrachten Volkszählungsdaten [Titus zerstörte Jerusalem im Jahre 70 n. Chr.] der 25. Dezember war" (Woodrow, Christmas Reconsidered [Neubetrachtung des Weihnachtsfestes].
7. Die These, dass auf einem uralten Relief, ein Ninevianischer Dagonpriester eine Mütze trägt, die oberflächliche an die Mitra erinnert; geht ins Leere, zumal die Mitra bei dem Papst erst im 18. Jhd. eingeführt wurde und das bewusst auf über 2000 Jahre alte „Traditionen“ hier zurückgegriffen werden soll ist unwahr.
8. Außerdem zieht Hislop nicht akzeptable sprachliche Verbindungen und macht unlogische Wortspiele; so würden sich die Buchstaben IHS, die in der katholischen Heiligen Kommunion auf den Hostien ständen, auf Isis, Horus und Seth beziehen, in Wirklichkeit handel