Paris, 16.07.2014 [Opernreiseführer]. Mit ihren fast 2000 Mitarbeitern ist die Pariser Oper nicht nur die größte Institution des französischen Kulturlebens, sondern auch das Aushängeschild schlechthin. Häufig wechselten in ihrer bewegten Geschichte die Spielorte, doch der Ruhm stilprägender Uraufführungen, des herausragenden Orchesters und eines spukenden Phantoms bleiben. Und auch der Spielplan für die kommende Saison, in der sich ab 2015 der derzeitige Scala-Chef Stéphane Lissner als neuer Intendant in Paris verantwortlich zeichnet, verspricht mit sechs neuen Opernproduktionen und namhaften Künstlern – darunter Thomas Hampson, Angela Gheorghiu und der vielfach ausgezeichnete Star-Tenor Erwin Schrott – wieder ein Stück Operngeschichte zu schreiben.
Spuken tut es in der 1989 eingeweihten Opéra Bastille, dem zweiten Aufführungsort neben der Opéra Garnier, offiziell nicht. Dafür ist das Opernhaus am Place de la Bastille und ihr Chef-Dirigent Philippe Jordan aber mit allen anderen Wassern gewaschen – vor allem wenn es darum geht, musikalische Raritäten aus der Trickkiste zu holen. Und eine solche ist Ernest Chaussons Le Roi Arthus (ab 16. Mai), komponiert zwischen 1886 und 1895, uraufgeführt 1903 im la Monnaie in Brüssel und schnell in Vergessenheit geraten. Dabei ist die Geschichte um König Arthus und seine Ritter der Tafelrunde ein wahrer Abenteuer-Stoff, der in Verbindung mit Chaussons stilistisch abwechslungsreicher Musik und der Regie von Graham Vick durchaus große Wirkung zu versprechen vermag. Thomas Hampson (Arthus), Roberto Alagna (Lancelot) sowie Sophie Koch (Genièvre) übernehmen die Hauptrollen. Am Pult steht Philippe Jordan, der mit Robert Wilsons Neu-Produktion von Debussys Pelléas et Mélisande (ab 7. Februar) und Gounods Faust (ab 2. März) darüber hinaus zwei weitere Werke französischer Musikkultur auf die Bühne bringt.
Neben französischem Repertoire kommen in der Opéra Bastille mit Verdi, Rossini, Puccini und Cilèa auch die Italiener nicht zu kurz. Zur Spielzeiteröffnung am 8. September 2014 kehrt unter der Leitung von Dan Ettinger mit Verdis Traviata die schönste aller Pariser Halbweltdamen zurück auf die Bühne, bevor ab 19. September Rossinis Meisterwerk Il barbiere di Siviglia erklingt: Die Geschichte um Figaro, den berühmtesten Friseur aller Zeiten, der alle und alles durcheinanderwirbelt. Und Puccini ist mit Tosca (ab 10. Oktober) und La Bohème (ab 30. November) gleich zwei Mal auf dem Spielplan vertreten. Mit Francesco Cilèas Vierakter Adriana Lecouvreur (ab 23. Juni) – einem weiteren Schatz aus der Kiste selten gespielter Werke – beendet die Opéra Bastille schließlich die Saison und damit auch die kleine italienische Reise. Die rumänische Primadonna Angela Gheorghiu, die mittlerweile zu den international hochangesehenen weiblichen Opernstars zählt und in der Presse häufig in einem Zug mit Edita Gruberová, Montserrat Caballé, Anna Netrebko oder Renée Fleming genannt wird, übernimmt die Titelpartie. Am Pult steht Daniel Oren.
Weitere Highlights sind die beiden Wiederaufnahmen von Antonín Dvořáks Märchen-Oper Rusalka (ab 3. April) sowie Mozarts Don Giovanni (ab 15. Januar) mit der moldauischen Sopranistin Tatiana Lisnic als Donna Anna und dem vielfach ausgezeichneten Star-Tenor Erwin Schrott in seiner Paraderolle des Don Giovanni.
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