In Berlin-Steglitz, in der Schloßstraße 48/Wrangelstraße 2, steht ein ansehnliches Bauwerk mit einer interessanten Geschichte. Errichtet wurde es im Jahr 1804 nach einem Entwurf von Baudirektor David Gilly (Gründer der Berliner Bauakademie) für den Juristen und Politiker Carl Friedrich von Beyme (u.a. Preußischer Außenminister und Justizminister). Fertiggestellt wurde es vom deutschen Architekten und preußischen Baubeamten Heinrich Gentz. Dieses Gebäude ist als Gutshaus Steglitz bekannt, wird auch "Beyme-Schlösschen" oder "Wrangelschlösschen" genannt, da es u.a. zum Landbesitz von Generalfeldmarschall Friedrich von Wrangel gehörte. Es steht unter Denkmalschutz und ist eines der letzten erhaltenen Bauzeugnisse des preußischen Frühklassizismus.
Der ursprünglich zum Gutshaus gehörenden Wirtschaftstrakt beherbergt heute das renommierte Schlossparktheater. Der im Berliner Stadtbild bekannte Eingang war anfänglich ein Flachbau, der im Jahr 1920 durch einen Säulenvorbau mit Dreieckgiebel dem klassizistischen Stil des Gutshauses angepasst und zu einem kleinen Theater für 480 Sitzplätze umgebaut wurde, in dem das Schlossparktheater 1921 seine neue Heimat fand. Heute beinhaltet das Theater 440 Sitzplätze. In den Jahren 1934/1935 wurde der Theater-Betrieb eingestellt und stattdessen ein Kino eingerichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg unternahm der Regisseur Boleslaw Barlog einen Neuanfang mit bekannten Schauspielern wie z.B. Hildegard Knef und Klaus Kinski. Nach dem erfolgreichen siebenundzwanzigjährigen Wirken von Boleslaw Barlog durchlief das Schlossparktheater die verschiedensten schicksalhaften Stationen mit Höhen und Tiefen. Im Dezember 2008 mietete Dieter Hallervorden (Kabarettist und Schauspieler) – bestens vorbereitet durch seine Kabarett- und Comedy-Spielstätte "Die Wühlmäuse" – das Theater und ließ nötige Umbauarbeiten mit eigenen finanziellen Mitteln durchführen. Am 1. September 2009 nahm das Theater dann endlich wieder seinen Spielbetrieb auf.
Das aktuelle Programm April/Mai/Juni beinhaltet 21 unterschiedliche Unterhaltungsangebote. Darunter vom 23. bis 25. April 2011 ein Gastspiel des "Theater im Rathaus, Essen". Zur Aufführung kommt das Stück “Kleine Eheverbrechen“ des französischen Dramatikers Eric-Emmanuel Schmitt in der Inszenierung von Starregisseur Krzysztof Zanussi. In dem 2-Personen-Stück brillieren das Schauspielerehepaar Nicola Tiggeler und Timothy Peach. Erzählt wird die Geschichte von Gilles, dem Bestseller-Kriminalautor, der nach einem rätselhaften Unfall seine Erinnerungsfähigkeit verliert und nun mit Hilfe von Ehefrau Lisa versucht, sein Gedächtnis zurückzuerlangen. Originaltext Schlossparktheater: “Hitchcock hätte es nicht besser machen können: Zwischen Thriller und Psychodrama changiert Eric-Emmanuel Schmitts Stück “Kleine Eheverbrechen“, das auf faszinierende Weise mit den Zweifeln und mit dem Misstrauen spielt, das in der Beziehung zweier Menschen entstehen kann.“
In der Radio-Show “On Air” mit Roland Rube & Ariane Kranz erzählen Nicola Tiggeler und Timothy Peach ein wenig über sich und über “Kleine Eheverbrechen“ und freuen sich auf das Gastspiel im Schlossparktheater Berlin.
Die Internetseite *schlossparktheater*ermöglicht eine Übersicht zum Spielplan und den Eintrittspreisen.
(Text: Roland Rube & Ariane Kranz @ *audioway*)
Informationen und Termine zur Sendung “On Air“ erhält man auf der Internetseite *audioway*.
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