Wenn Wiener in Berlin hängenbleiben, kann es nur mit Liebe oder Leidenschaft zu tun haben. Michael Schrottmeyer und seine Partnerin Regina Pröhm stürzten sich nach der Wende in die prickelnde Atmosphäre der Berliner Flohmarktkultur – und gestalteten sie ab da mit. Seit 2008 betreiben sie unter *oldthing* eine Platform, wo Flohmarkt – und Second-Hand Liebhaber Gleichgesinnte treffen: egal ob als Verkäufer oder Käufer.
200.000 Artike präsentieren die 100 Händler und Privatsammler hier. Und die Platform wächst weiter. Als Talmundo, eine in Sammlerkreisen bekannte Platform schloss, fanden sie in Oldthing eine Alternative. Neben der Konsequenz des Sortiments legt Michael Schrottmeyer auf Service und leichte Nutzung sowie auf persönliche Verbindungen wert. In wenigen Minuten ist der Shop eingerichtet, eine eigene Domain ist möglich, aber nicht nötig. So sind Händler und Privatleute gleichermaßen gut aufgehoben. Je nach Umfang kann auf Provision oder pauschal abgerechnet werden.
Privatleute können bei oldthing bis zu 10 Artikel drei Monate lang gratis anbieten. „Es geht uns darum, Waren in Bewegung zu setzen und ein Treffpunkt für Käufer und Verkäufer zu werden,“ begründet Regina Pröhm diese Bedingungen. Dabei sind dem Paar Wertschätzung der Waren, Umweltschutz , soziales Miteinander und Professionalität gleichermaßen wichtig.
Der große oldthing online Marktplatz zählt mittlerweile 40.000 Besucher pro Monat. Ihr Vorteil: hier finden Sie wirklich Antiquitäten, Sammlerwaren und Second-Hand. Ramsch, 1-Euro-Artikel, Neuwaren sind nicht willkommen.
Sein Engagement für Gebrauchtes und Vernetzung zeigt Michael Schrottmeyer auch durch seine Kooperation mit dem Bundesverband der Second-Hand Branche Second-Hand vernetzt e.V. Mittlerweile ist er im Beirat des Vorstands und entwickelt einen gemeinsamen Branchenführer seiner Firma und des Verbandes.
„Ich kann mich an den Waren, am Stöbern, an der Originalität total begeistern. Zudem trifft man in dieser Branche so viele interessante, sympathische Individualisten, dass ich gerne noch mehr Menschen dafür gewinnen möchte.“ Man glaubt es dem sympathischen Wiener sofort.
Was haben eigentlich Wien und Berlin gemeinsam? „Interessante geschichtliche Hintergründe und daher viel zu entdecken. Da sind wir hier schon richtig,“ lacht Regina Pröhm.