Reden und Taten wieder einmal nicht identisch
Mehr als 3.000 Menschen waren dem Aufruf der Dominik Brunner Stiftung und der Initiative “Münchner Courage“ gefolgt und hatten dem selbstlosen Einsatz gedacht, den der Geschäftsmann im September durch jugendliche S-Bahn-Schläger mit seinem Leben bezahlte.
Die Geschädigten des Wirtschaftskriminellen Hans-Georg Jakob Müller-Risch verneigen sich mit Respekt vor der gezeigten Zivilcourage des Dominik Brunner.
Zivilcourage ist es auch, was sie als einziges, ihnen (noch) mögliches Mittel in die Waagschale werfen können um dem über lange Jahre politisch gedeckten Treiben dieses berufsmäßigen Schwerstbetrügers doch noch Einhalt zu gebieten.
Natürlich darf ein Menschenleben nicht mit den hier vernichteten Existenzen und sonstigen materiellen wie psychischen Schädigungen vermischt werden, doch ist es gänzlich Anderes, was die Opfern schaudern lässt.
Alle Redner dieser Veranstaltung am Münchner Odeonsplatz, welche dem Handeln des Dominik Brunner die Ehre erwiesen und gleiches Tun als Bürgerpflicht einforderten, sind den an sie ergangenen Hilfsersuchen in dieser Sache ausgewichen oder haben erst gar nicht geantwortet.
Dieses Wegsehen zieht sich permanent durch alle Ebenen von Wirtschaft, Politik, Organisationen, Medien und/oder Institutionen – lässt die Betroffenen mit ihren Schicksalen ausnahmslos alleine.
Erinnern wir uns an die kürzliche Hype um den Freitod von Fußballnationaltorwart Robert Enke und das so in den Focus rückende Thema der Depressionen.
Die hier durch Gier, hohe Kriminalität, Korruption und Reputationsverlust auf der Strecke Gebliebenen hingegen erfahren von Nichts und Niemand Beachtung und/oder Begleitung, was ein bedenkliches Gesellschaftsbild zeichnet, jetzt da ganz offensichtlich aus Finanz- und Wirtschaftskrise so gut wie keine Lehren gezogen wurden und die Maschinerie des * Kapitalismus ebenso wieder auf Touren kommt, als die Zeit von Advent, Weihnacht und Jahreswechsel doch eigentlich der Besinnung zugeschrieben wird.
Erich Neumann
freier Journalist / DPV
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*justizversagen*