Die schottische Universität von Dundee hat das Gesicht Johann Sebastian Bachs mit gerichtsmedizinischen Methoden rekonstruiert. Der Essay vergleicht die Rekonstruktion mit dem einzigen als authentisch geltenden Porträt von 1746 und fragt nach dem Wert des einen wie des anderen Bildnisses.
Markus von Hänsel-Hohenhausen gelangt nicht nur zu einem eindeutigen Ergebnis. Auch grundsätzliche, bildtheoretische Fragen werden aufgeworfen – zur Wirkmacht eines Bildes, zur Wirklichkeit der Subjektivität, zur Objektivität aus doppelter Subjektivität, zur Erzeugung von Präsenz aus technisch richtiger Repräsentation, bei bloßer Technik, eines Andy Warhol zum Beispiel, zur Körperlichkeit, die sichtbar Abwesenheit des Geistes bedeutet.
Königsporträt, christlicher Ritus und das Dornendiadem Jesu Christi leiten den Essay zu einer klaren Aussage über die Bedeutung der beiden Bach-Porträts, in der auch die Antwort auf die Frage liegt: Hat eine Person ein wahres Antlitz?
Markus von Hänsel-Hohenhausen: Vom Sichtbaren zur Wirklichkeit. Das wahre Antlitz Johann Sebastian Bachs. Essay. Deutsch/Englisch. 37 S.
Frankfurt a.M.: Verlag der Brentano-Gesellschaft 2009. ISBN 978-3-933800-30-5
Amerikanische Ausgabe: The true Countenance of Johann Sebastian Bach. From the Visible to the Actual. Essay. Translated by Lucinda Bowles. English/German. 48 S.
Morrisville, London: The London House of Literature 2009. ISBN978-0-578-03690-8