In Deutschland sind mehr als 900 000 Einpersonenrentnerhaushalte ohne Geldvermögen Gegenüber 1998 nahm die Zahl der Nichtvermögenden kräftig zu. Im früheren Bundesgebiet gab es im Jahr 1998 rund 490 000 Einpersonenrentnerhaushalte ohne Geldvermögen, im Jahr 2003 waren es 769 000. Das entspricht einem Anstieg um 56,6 %. Bezogen auf alle westdeutschen Einpersonenrentnerhaushalte ergibt sich im Jahr 2003 ein Anteil von 17,1 % vermögensloser Haushalte, fünf Jahre zuvor lag diese Quote bei 11,8 %. In den neuen Bundesländern gab es 11,6 % vermögenslose Einpersonenrentnerhaushalte im Jahr 1998 und 13 % im Jahr 2003. In einer instabilen finanziellen Lage befanden sich darüber hinaus offenbar jene Einpersonenrentnerhaushalte, die Konsumentenkredite aufgenommen hatten, mit teilweise sehr hohen Rückzahlungsverpflichtungen (Restschuld). 259 000 westdeutsche Einpersonenrentnerhaushalte wiesen 2003 Konsumentenkreditschulden (1998: 206 000) aus, das waren 5,7 % aller Einpersonenrentnerhaushalte (gegenüber 4,9 % im Jahr 1998). Darüber hinaus stieg die durchschnittliche Schuldenhöhe von 212 Euro (1998) auf 383 Euro im Jahr 2003. Für die Betroffenen stieg die Schuldensumme im betrachteten Zeitabschnitt von 4 288 Euro auf 6 668 Euro. In den neuen Bundesländern konnte die Verschuldung im Zeitverlauf etwas eingedämmt werden. Im Jahr 2003 sank die Zahl der Einpersonenrentnerhaushalte, die Konsumentenkreditschulden aufgenommen hatten, auf 52 000 Haushalte, das waren rund 17 000 Einpersonenrentnerhaushalte weniger als 1998. Allerdings waren diese im Jahr 2003 höher verschuldet als fünf Jahre zuvor. Angesichts der Tatsache, dass die Haushalte ihre Einnahmen und Ausgaben aufzeichnen, verwundert es, dass sie ihre finanziellen Verhältnisse so wenig überblicken. Offenbar war ihre wirtschaftliche Lage so angespannt, dass sie Dispositionskredite in Anspruch nehmen mussten. Immerhin 11 % der Einpersonenrentnerhaushalte im früheren Bundesgebiet und 8,5 % in den neuen Ländern und Berlin-Ost gaben dadurch an, dass ihre Zahlungsfähigkeit im Jahr 2002 ohne einen solchen Überbrückungskredit nicht gewährleistet war. Auch unter den Zweipersonenrentnerhaushalten waren vermögenslose Haushalte zu finden (213 000 Haushalte im früheren Bundesgebiet, 40 000 in den neuen Bundesländern). Gegenüber 1998 hat die Zahl der vermögenslosen Zweipersonenrentnerhaushalte im Westen um 59 % zugenommen, ihr Anteil an allen Haushalten ist von 3,9 % (1998) auf 5,7 % (2003) gestiegen. Im Osten dagegen verringerte sich der Anteil der vermögenslosen Zweipersonenrentnerhaushalte zwischen 1998 und 2003 geringfügig, absolut waren es etwas mehr Haushalte als 1998. 6,1 % der Zweipersonenrentnerhaushalte im Westen und 10,2 % im Osten mussten Konsumentenkredite einschließlich Zinsen zurückzahlen. Die Verschuldungssummen vergrößerten sich im Zeitverlauf. Betroffene Zweipersonenrentnerhaushalte im früheren Bundesgebiet hatten im Schnitt rund 7 400 Euro zu tilgen, solche in den neuen Ländern und Berlin-Ost rund 5 100 Euro. Ohne Dispositionskredite kamen rund 10 % aller Zweipersonenrentnerhaushalte nicht „über die Runden“.
Quelle Statistisches Bundesamt, Wiesbaden