Gefahren und Tipps im Umgang mit dem liebsten weiblichen Kleidungsstück
Düsseldorf im August 2011. Jede Frau kennt sie, jede Frau trägt sie: High Heels. Egal ob Pfennig- oder Keilabsatz, zehn oder zwölf Zentimeter – in jedem Schrank findet sich mindestens ein Paar der meist unbequemen Lieblinge. Dabei ignoriert das weibliche Geschlecht häufig, dass zu langes oder häufiges Tragen Probleme mit den Füßen verursacht. „Neben der unnatürlichen Stellung kommt hinzu, dass die Schuhe nicht immer passen, da Frauen sich erfahrungsgemäß lieber für Optik als für Tragekomfort entscheiden“, weiß Adem Erdogan, Facharzt für Chirurgie und zertifizierter Fußchirurg der Praxisgemeinschaft Ars Pedis aus Düsseldorf. Doch wo genau liegt die Gefahr und wie können High-Heels-Trägerinnen ihr entgegenwirken?
Hoch hinaus?
High Heels zu tragen, birgt ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Durch unebenen Untergrund oder schlichtweg durch die Erhöhung des Sprunggelenks kann es dazu kommen, dass Trägerinnen umknicken. Neben Stauchungen und Bänderdehnungen können auf diese Weise auch Brüche entstehen, die ärztliche Behandlungen erfordern. „Doch auch über diese akuten Verletzungen hinaus weisen hohe Schuhe Gefahren für die Füße auf. Denn durch langes Tragen verändert sich das Fußskelett krankhaft“, weiß Adem Erdogan. Hierzu zählt neben Muskelüberlastungen beispielsweise Hallux valgus. Dabei handelt es sich um eine Fußdeformität, bei der sich durch eine Schiefstellung der Großzehe bei vielen Patienten gleichzeitig eine Großzehenballe ausbildet – das sogenannte Cinderella-Schuh-Syndrom. Aber auch Druckstellen und Hühneraugen stellen oftmals die Folge dar. „Am bedenklichsten ist jedoch, dass einige Frauen gar keine normalen Schuhe mehr tragen und auch ohne Schuhe nur noch auf Zehenspitzen laufen können. Hierbei handelt es sich um Muskelverkürzungen, in deren Folge sich die Achillessehne extrem verstärkt und somit ihre Flexibilität einbüßt“, erklärt Adem Erdogan. Dadurch entsteht beim Laufen auf flachen Schuhen ein unangenehmes Gefühl oder es schmerzt sogar.
Mehr als nur Vorsicht
Bestehen durch das Tragen von High Heels bereits geringfügige Defekte am Fuß, helfen in vielen Fällen Schuheinlagen mit Schaumstoffpolstern. Im weiteren Verlauf lässt sich die Fehlstellung jedoch zumeist nur mit einem kleinen operativen Eingriff beseitigen. Trotz der Gefahren müssen Frauen High Heels jedoch nicht generell aus dem eigenen Schuhschrank verbannen. Allerdings gilt es, ein paar Tipps zu beachten, damit die Fußgesundheit erhalten wird. „Häufiger auf flache Schuhe umzusteigen und zwischendurch immer wieder barfuß zu laufen, kann Betroffenen helfen. So lassen sich auf einfache Weise Bindegewebe und Muskeln stärken“, gibt Adem Erdogan als Tipps für den Alltag. Des Weiteren helfen einfache und praktische Übungen: Die Zehen auf eine Treppenstufe stellen und die Ferse immer wieder nach unten drücken oder ein paar Minuten auf den Hacken gehen, denn so dehnt sich die Achillessehne. Zusätzlich bieten Fußbäder oder auch -massagen in Kombination mit reichhaltigen Cremes Möglichkeiten, die Füße zu entspannen.
Weitere Informationen unter: *aesthetische-fusschirurgie.info