Wartezeiten beim Arzt sind ein alter Hut. Wartezeiten bei Genehmigungsverfahren kommen hinzu, neuerdings auch bei der Lieferung von Medikamenten. Die Ursache ist überall dieselbe: Hauptsache billig muss die Versorgung sein.
Vergangene Woche schlug der Hessische Apothekerverband (HAV) Alarm: immer mehr Apotheker haben Schwierigkeiten, bestimmte Medikamente zu bekommen. Im Juni hatten schon die Krankenhausapotheker von Lieferproblemen berichtet. Aus Sicht des DGVP-Präsidenten Wolfram-Arnim Candidus ist dies ein erneuter Beweis für die Unfähigkeit der überwiegenden Anzahl der gesetzlichen Krankenkassen zu rationalem und sinnvollem Verhalten.
Rabattverträge sind und waren das Schlagwort der letzten Jahre. Kostenträger schließen diese Rabattverträge mit Arzneimittel- und Medizinprodukteherstellern, aber auch im Bereich der medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Leistungen. Die Ausschreibungen und Vertragsverhandlungen bedeuten einen hohen administrativen und finanziellen Aufwand für die Kassen - bezahlt mit den Beiträgen der Versicherten - ihr Ziel und Erfolg beruht auf der einseitigen Orientierung auf Preisreduktionen. Andere Aspekte, wie eben der administrative Aufwand, erschwerte Logistik durch Abhängigkeit von Zulieferungen auch aus dem Ausland, unzureichende Kontrolle ob Qualitätskriterien eingehalten werden, Gefährdung mittel-ständischer Unternehmen, Wartezeiten für die Patienten oder Patientencompliance werden auf dem Preisaltar geopfert , so Candidus.
Die Folge sind also nicht nur die viel gelobten Einsparungen der Kassen, sondern Schwierigkeiten bei der Patientenversorgung. Candidus erklärt: Hier fügt sich die Meldung des HAV ein, dass die mangelnde Lieferfähigkeit von Arzneimitteln daran liegt, dass weniger in Deutschland produziert wird. Das ist eine der Konsequenzen der Preisspirale.
Am Ende der Kette der Versorgung steht dann der Patient, dem nun nicht mehr wie bisher erfolgreich innerhalb weniger Stunden das verordnete Medikament zur Verfügung gestellt werden kann. Die dabei entstehenden Risiken berücksichtigen die Kostenträger scheinbar nicht ausreichend - Hauptsache der Preis stimmt. Dass die Qualität der Versorgung dadurch verschlechtert wird, die Risiken größer werden und die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen der Kostenträger letztlich infrage gestellt wird, interessiert die Manager einzelner gesetzlicher Krankenkassen nur wenig , ergänzt der DGVP-Präsident.
Die Politik schaut still und schweigend zu, denn die Ursache dieses Verhaltens der Kostenträger liegt ja bei den bisherigen politischen Entscheidungen.
Alle Wartezeiten - bei den Terminen der ambulanten und stationären Versorgung, bei den Genehmigungsverfahren der Kostenträger und auch bei Medikamenten und Medizinprodukten sind auf die destruktive Preiskonzentration der Kostenträger zurückzuführen - einhergehend und als Folge der Vergütungskürzungen, Regressandrohungen, Pauschalierungen der Vergütung für die Mediziner bei der Behandlung und Betreuung von Patienten.
Was wir brauchen ist eine nachweisbar unabhängige Überprüfung aller Vertragskonstrukte der gesetzlichen Krankenkassen und zwar mit einem ganzheitlichen Ansatz einer Kosten-Nutzen- Analyse , fordert Candidus.
Die Kostenträger stellen in allen Bereichen der Versorgung/ Behandlung/ Betreuung die Kosten-Nutzen-Bewertung in den Vordergrund, nur nicht bei den eigenen Entscheidungen. Wenn schon, dann muss sie auch hier Bemessungsgrundlage sein. Diese Forderung könnten sich auch die Politiker für die anstehende Wahl zu Nutze machen - das bringt sicher Wählerstimmen.
DGVP e.V. für Gesundheit
Katja Rupp
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