Die Autorin Gabriele Remscheid, veröffentlichte vor einem Jahr am 02.10.2009 ihr Buch „Gesprengte Fesseln“. Es liest sich wie ein Krimi, aber es ist keiner. Es ist ihr Leben welches sie zu Papier gebracht hat. Offen und schonungslos berichtet sie über ihren Weg in die häusliche Gewalt. Erzählt was ihr in 13 Jahren Ehe geschah und wie sie es endlich geschafft hat diese Ehe zu beenden.
Ihr war schon vor der Veröffentlichung klar das es Menschen geben würde denen es nicht Recht ist. Das sie mit ihren offen geäußerten Gefühlen und Gedanken auch Menschen verletzen könnte. Trotzdem entschied sie sich ganz bewusst unter ihrem Namen zu veröffentlichen und sich nicht hinter einem Pseudonym zu verstecken. Fragt man heute ob sie diese Entscheidung wieder treffen würde, beantwortet sie diese mit einem klaren ja. Die Begründung ist ebenfalls leicht nach zu vollziehen. Als das Buch veröffentlicht wurde konnte sie noch nicht über ihre Erlebnisse reden. Durch das schreiben war es ihr möglich sich trotzdem alles von der Seele zu reden. Ihr soziales Umfeld hatte oft Probleme sie zu verstehen, oder kam mit ihren manchmal unverständlichen Verhaltensweisen nicht zurecht. Heute ist dies anders, jeder der sie kennt weiß von ihrem Buch und ihrer Geschichte. Dadurch fällt es Frau Remscheid leichter auch im Gespräch offener zu sein.
Die Frage wie die Menschen in ihrem Umfeld mit dieser Offenheit umgehen ist nicht in einem Satz zu beantworten. Es gibt einige die das Gespräch suchen, andere die sich abwenden und nur ganz wenige die offen sagen das sie sich mit diesem Thema nicht identifizieren können und deshalb nichts dazu sagen können. Doch gerade die Gespräche die andere Betroffene suchen bestärken Frau Remscheid, in ihrem Entschluss einen zweiten Band heraus zu bringen. In diesem wird es auch um die Langzeitfolgen einer solchen Beziehung gehen. Denn leider ist es nicht so, Beziehung zu Ende und alles gut. Die Folgen halten noch lange nach. Auch Frau Remscheid ist nach wie vor immer wieder in therapeutischer Behandlung. Die Albträume werden seltener, aber von Zeit zu Zeit tauchen sie quälend wieder auf.
Innerhalb der Familie wird das Thema entweder totgeschwiegen oder man reagiert mit Unglauben. Zu ihren Eltern hat sie den Kontakt fast völlig verloren, wobei die Mutter den Kontakt jetzt wieder sucht. Ob sich da eine Beziehung aufbauen lässt, ist noch nicht vorhersehbar. Einzig ihr Mann und zwei ihrer Kinder stehen völlig hinter ihr und finden gut was sie macht. Einer ihrer Söhne beteiligt sich immer häufiger an Diskussionen und beginnt sich zu öffnen. Er hat von der Offenheit seiner Mutter profitiert, und tritt in ihre Fußstapfen.
Die Autorin sagt, alles in allem was es ein sehr positives Jahr. Es hat mir persönlich viel gebracht, aber wenn ich den Resonanzen der Leser glauben darf haben auch sie ein viel aus dem Buch mit nehmen können. Sei es, weil sie selber Betroffene sind oder waren, es in ihrem Umfeld häusliche Gewalt gibt oder auch weil sie sich vorher keine Vorstellung von einer solchen Beziehung machen konnten. Also ein Buch für jedermann.
Seit kurzem bietet Frau Remscheid auch einen Chat auf ihrer Homepage **gesprengte-fesseln* rel= nofollow >**gesprengte-fesseln* an. Menschen die mit ihr reden möchten haben so auf kurzem Weg die Möglichkeit mit ihr Kontakt auf zu nehmen. Eine kurze Nachricht per Kontaktformular und die Autorin steht im Chat zur Verfügung.
Über das Forum welches seit ein paar Wochen aktiv ist versucht sie interessierte Menschen zum diskutieren einzuladen. Aus ihrer Erfahrung weiß sie das der Austausch zwischen Betroffenen hilft. Und wenn es nur die Erkenntnis ist, ich bin nicht allein anderen geht es ja genauso wie mir. Die Homepage wird wöchentlich aktualisiert. Mit interessanten Themen gefüttert, mit Einblicken in ihr Leben oder auch mal ein Gedicht welches sie persönlich anspricht.
Gabriele Remscheid