Esslingen, 17. Mai 2011 – Nach den Einbrüchen im Krisenjahr 2009 ist die Eberspächer-Gruppe 2010 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt und konnte ihren Umsatz deutlich steigern. Grundlage der positiven Entwicklung waren neben der konjunkturellen Erholung das erhebliche Neugeschäft und die Ausrichtung auf strategisch wichtige Wachstumsmärkte. Der Umsatz stieg um 44 Prozent und die Beschäftigtenzahl um sieben Prozent. Für 2011 erwartet das Management eine Fortsetzung des Aufwärtstrends und ein weiteres Plus beim Umsatz.
2010 hat Eberspächer mit durchschnittlich 5.637 Mitarbeitern einen Umsatz von 1.934 Millionen Euro erwirtschaftet. Das sind 44 Prozent mehr als im Vorjahr beziehungsweise 36 Prozent nach Abzug durchlaufender Posten. „Im Vergleich zu anderen Unternehmen unserer Branche liegt der Umsatzzuwachs der Eberspächer-Gruppe deutlich über dem Durchschnitt“, betont der geschäftsführende Gesellschafter Heinrich Baumann. Das Konzernergebnis beläuft sich auf 34 Millionen Euro – nach einem Verlust von 63 Millionen Euro im Vorjahr.
Im größten Geschäftsbereich Exhaust Technology lag der Bruttoumsatz bei 1.599 Millionen Euro, der um durchlaufende Posten bereinigte Nettoumsatz bei 820 Millionen Euro. Bei der Abgastechnik profitierte Eberspächer von der gestiegenen Nachfrage nach hochwertigen Premiumfahrzeugen und den steigenden Exportquoten der deutschen Hersteller. Einen wichtigen Beitrag zur Umsatzentwicklung lieferte aber auch der Neuanlauf der Produktion von Abgasanlagen für Nutzfahrzeuge in den USA nach der neuen strengen EPA-2010-Norm. In diesem Marktsegment nimmt der deutsche Zulieferer in Nordamerika eine führende Position ein.
Sehr positiv entwickelt hat sich der Geschäftsbereich Climate Control Systems. Hier stieg der Umsatz um 63 Prozent auf 335 Millionen Euro. Zum Zuwachs beigetragen haben alle Produktgruppen: brennstoffbetriebene und elektrische Fahrzeugheizungen ebenso wie die 2010 neu hinzugekommenen Bus-Klimasysteme.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Eberspächer vom US-amerikanischen Carrier-Konzern den Busklimaspezialisten Sütrak übernommen und sich damit als Komplettanbieter für Klimatisierungs- und Beheizungslösungen im internationalen Busmarkt positioniert. Auch in der Abgastechnik hat Eberspächer sein Produktportfolio zielgerichtet ergänzt: Der von der Ricardo Deutschland GmbH zugekaufte Bereich Prototechnik wird aktuell zum Kompetenzzentrum für Leichtbau und Sonderserien ausgebaut.
Mit weiteren Investitionen in internationale Joint Ventures in Russland und Südkorea hat sich der Zulieferer den Zugang zu neuen Kunden – wie AvtoVAZ und Hyundai Kia - erschlossen. Zudem baut das Unternehmen seine Produktionskapazitäten mit neuen Werken in Russland und Brasilien weiter aus. Auch in Deutschland entsteht derzeit ein neuer Fertigungsstandort: In Wilsdruff bei Dresden wird Eberspächer künftig Nfz-Abgasanlagen nach der kommenden Euro-6-Norm herstellen. Für diese strenge Vorschrift, die ab 2014 für alle europäischen Nutzfahrzeuge gilt, hat sich das Unternehmen schon jetzt die führende Position in Europa gesichert.
Weltweiter Marktführer ist Eberspächer zudem bei der Beheizung von Elektrofahrzeugen. Der Zulieferer ist der erste, der E-Fahrzeuge serienmäßig mit Hochvoltwasserheizungen ausstattet, unter anderem den Chevrolet Volt und den Nissan Leaf.
Auch im Zukunftsmarkt Fahrzeugelektronik hat sich Eberspächer erfolgreich etabliert. Aktuelles Beispiel ist das innovative Steuergerät der Herxheimer Tochter Eberspächer Controls zur elektronischen Verdunklung des Glasdaches beim neuen Mercedes SLK. „Auch in Zukunft wird der Anteil elektronischer Systeme im Fahrzeug weiter zunehmen. Und Eberspächer ist hier ganz vorne dabei“, betont Heinrich Baumann.
Für das laufende Jahr erwartet der Geschäftsführer einen Umsatz von circa 2,5 Milliarden Euro und ein Ergebnis auf Vorjahreshöhe. In den kommenden drei bis fünf Jahren geht Baumann von einem überdurchschnittlichen Wachstum mit jährlich zweistelligen Zuwachsraten aus: „Wir haben unser Kerngeschäft in Europa gestärkt und durch Investitionen und Akquisitionen die Basis für signifikantes Wachstum und eine profitable Entwicklung in den kommenden Jahren gelegt.“
Eberspächer zählt weltweit zu den führenden Systementwicklern und -lieferanten für Abgastechnik, Fahrzeugheizungen und Bus-Klimasysteme und engagiert sich zudem in der Fahrzeugelektronik sowie bei automobilen Bussystemen zur elektronischen Vernetzung im Fahrzeug. Kunden sind nahezu alle europäischen, nordamerikanischen und immer mehr asiatische Pkw- und Nfz-Hersteller. 2010 hat die international aufgestellte Unternehmensgruppe mit rund 5 600 Mitarbeitern einen Umsatz von über 1,9 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Gabriela Schoppe
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