Korbach, 17. November 2011. Sein eigener Chef sein, das selbst gegründete Unternehmen leiten: viele träumen davon, doch eine Existenzgründung birgt viele Gefahren. Für die Fragen vielen Interessierter nahm sich ein Expertenteam am Telefon Zeit. Von Tobias Treude
Korbach. Businessplan, Fördermittel, Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder doch eine offene Handelsgesellschaft – wer sein eigenes Unternehmen gründen will, steht vor einem Berg von Aufgaben. Um diese nicht zu unterschätzen und zu bewältigen, kamen im Gründerzentrum Korbach acht Experten an einem Telefon zusammen.
Initiiert wurde die Runde von Anne Alsfasser-Deutsch (synplex Unternehmensentwicklung) sowie den Wirtschaftsberatern Wilfried Stein und Delf Bause. „Das Interessante an dieser Runde ist, dass die anrufen mit mehreren Experten auf einen Schlag reden können“, erklärte Stein. Und so wurde der Hörer dann je nach Problemlage der potentiellen Gründer am anderen Ende der Leitung weitergereicht. „Wir wollen keine globalen Lösungen anbieten, sondern auf jeden einzeln eingehen“, erläuterte Walter Rinklin vom Fachdienst Dorf-, und Regionalentwicklung des Landkreises.
Beraten wurden Gründer aus allen Bereichen und in allen Phasen der Gründung.“Es geht am Telefon nicht um die Tiefenberatung, sondern um eine Erstberatung“, erklärte Werner Niederquell von der Wirtschaftsförderung Korbach das Konzept.
Den Gründern wurden zum Beispiel mögliche Fördermittel genannt oder Hilfe beim Finden der richtigen Zielgruppe für ein Produkt angeboten. Dabei waren die Gespräche vor allem ein Türöffner, denn mit allen Anrufern vereinbarten die Experten Beratungstermine.
Sprechtage für Gründer
Nach Angaben von Anne Alsfasser-Deutsch kommen die Existenzgründer aus allen Gesellschaftsschichten – das Spektrum gehe von den 20- bis zu den über 50- jährigen und vom Arbeitslosen bis zum Angestellten. Beraten werden alle, egal ob ein Friseurladen oder ein Internetshop gegründet werden soll.
„Existenzgründungen im ländlichen Raum sind nicht einfach, aber so besteht die Möglichkeit, seine Zukunft in der Heimat selbst zu gestalten“, nannte Walter Rinklin die Vorzüge eines eigenen Unternehmens in Waldeck-Frankenberg. Diesen lagen Weg zu gehen, dabei wollen die Experten helfen. Im Landkreis gibt es daher kostenlose Gründersprechtage, zudem wird professionelle Beratungshilfe auch bezuschusst. Diese schützt auch vor naiven Existenzgründungen, „denn bei schlechten Ideen sagen wird das dem Gründer auch“, stellte Wilfried Stein klar.
Wie wichtig eine professionelle Beratung ist, hob Anne Alsfasser-Deutsch hervor. „Bei Unternehmensgründungen kann es bis zu fünf Jahren dauern, bis die ersten schwarzen Zahlen geschrieben werden, “ so die Expertin, „und mit der 39-Stunden-Woche ist es dann auch vorbei.“ Da sei Beratung notwendig. Weitere Informationen gibt es beim Gründerzentrum Korbach, Telefon 05631-5026412.