Emil Hegle Svendsen gewinnt den Einzelwettkampf in Ruhpolding
und sichert sich damit auch die kleine Kristallkugel.
Flankiert wird er auf dem Siegerpodest von den beiden Russen
Alexey Volkov und Eveny Ustyugov,die Rang zwei und drei belegten.
Bester Deutscher ist Simon Schempp auf Platz neun.
Emil Hegle Svendsen feiert mit dem Erfolg seinen 34.Weltcup-
Sieg,den dritten in dieser Saison."Ich habe mich im Laufe der
Saison einem guten Mittelweg zwischen Laufen und Schießen immer mehr angenähert.Meine Form ist stabil,ich bin mental so
stark,dass ich mich ganz auf das Rennen fokusieren kann.Das
wirkt sich vor allem in den Schießleistungen positiv aus",so
der Norweger,der sich mit Platz eins die kleine Weltcup-Kugel
für die Disziplin-Wertung sicherte,da der Einzelwettkampf bei
Olympia nicht zum Weltcup zählt.
In der Gesamtwertung konnte er den Abstand auf Martin Fourcade
zwar erheblich verkürzen,liegt aber immer noch über 100 Punkte
hinter dem Franzosen.Allerdings baute er seinen Vorsprung auf
den Dritten,Johannes Boe,deutlich aus.
Das spielt für ihn aber nur eine untergeordnete Rolle, der
Blick geht allein in Richtung Olympia.
Deshalb lässt Svendsen auch die Rennen in Antholz aus und fährt erst einmal paar Tage nach Hause,bevor er sich unmittelbar vor den Spielen in Lenzerheide den letzten Schliff
holt."Ich brauche erst einmal ein paar Tage Erholung.Die letzten Rennen haben viel Kraft gekostet."
Auf Platz zwei landete Alexey Volkov,der sich immer mehr zur
festen Größe im russischen Team etabliert.Er war einer von vier Startern,die fehlerfrei blieben,und sicherte sich mit
nicht einmal zwei Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Evgeny Ustyugov Platz zwei.
Die beiden Russen machen sich morgen mit sieben bzw.acht Sekunden auf die Verfolgungsjagd des Norwegers.
Volkov war mit seiner Leistung am Schießstand natürlich zufrieden,aber auch das Laufen stimmte ihn zuversichtlich.
Ustyugov freute sich über seinen ersten Podiumsplatz in dieser
Saison."Ich war schon ein paar Mal knapp dran.Heute hat es
endlich geklappt".
Auf der Siegerstrasse befand sich bis zum letzten Schießen der
Slowene Jakov Fak,der hier in der Chiemgau-Arena vor zwei Jahren den Weltmeistertitel holte.Sein Fehler im letzten Schießen kostete ihn nicht nur den Sieg,sondern auch den Podestplatz,den er um 18 Sekunden verfehlte.
Bester einer insgesamt enttäuschenden deutschen Mannschaft war
Simon Schempp,der am Schießstand ohne Fehl und Tadel blieb,
aber trotzdem nur Neunter wurde.Läuferisch war nicht viel drin.Schon in der ersten Runde stürzte er am Ende einer Abfahrt.Dadurch verlor er den ganzen Schwung und mindestens 20
Sekunden."Das hat mich auch nicht gerade motiviert.Aber zumindest habe ich noch eine gute Ausgangsposition für morgen"
Erik Lesser,der morgen als 39.mit 1:41 Minuten Rückstand in den Verfolger geht,beschrieb in gewohnt drastischer Ausdrucksweise seine Laufleistung ab der zweiten Runde als
"beginnenden Verfall.Ich hatte heute einfach keine Power".
Text/Info: Ok Biathlon Ruhpolding arena news
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