Tinnitus aktiv gegensteuern
Volkskrankheit Tinnitus: Immer mehr Menschen leiden unter einem unangenehmen und störenden Geräusch im Ohr, vorsichtigen Schätzungen zufolge nehmen circa 35 bis 40 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal in ihrem Leben Ohrgeräusche wahr. Dabei hören nur Betroffene die Laute, für die es keine äußere Schallquelle gibt – der sogenannte subjektive Tinnitus. Dieses Pfeifen, Klingeln oder Brummen wirkt zusätzlich zum Schall auf das Ohr, sodass man von einer Störung der Hörfunktion sprechen kann. Heutzutage müssen sich von Tinnitus geplagte jedoch nicht mehr mit ihrer Erkrankung abfinden. „Wir bieten Bewältigungstherapien in Form von integrierten Therapiemaßnahmen oder als ambulante Therapie an. Dafür arbeiten wir auch eng mit einer ansässigen HNO-Praxis zusammen. So lernen Betroffene die Krankheit anzunehmen und besser in den Alltag zu integrieren“, weiß Jens Friedrich Holsing, Geschäftsführer des Gesundheitszentrums am Wiehengebirge HolsingVital GmbH.
Stetes Training reduziert Beschwerden
Tinnitus bezeichnet keine Krankheit, sondern lediglich ein Symptom. Als Ursachen kommen unterschiedliche körperliche Beschwerden infrage, so beispielsweise Hörstürze, Mittelohrerkrankungen, aber auch degenerative Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule. „Bei uns im Zentrum findet zunächst eine vollständige HNO-ärztliche und orthopädische Diagnostik statt – so bestimmen wir unter anderem den Schweregrad der Erkrankung. Davon ausgehend gestalten wir dann gemeinsam mit den Betroffenen den weiteren Behandlungsplan, welcher eine Basistherapie in einem Praxisseminar oder eine zweiwöchige Intensivtherapie umfassen kann“, erklärt Holsing. Nach den an die Anamnese angeschlossenen aufklärenden Gesprächen bieten sich zunächst verschiedene Übungen als Hörtraining an: Neben Geräuschhabituation, Richtungshören und Konzentrationstraining stellt die sogenannte Fokussierung einen Schwerpunkt dar. Menschen mit Ohrgeräuschen lernen so die fehlgeleitete Hörverarbeitung zu korrigieren und das Geräusch als Bestandteil ihres Lebens anzunehmen. Hinter all diesen Aktivitäten steht das Ziel, dass Betroffene Selbstverantwortung für Ihre Krankheit übernehmen, deren Verlauf aktiv mitbestimmen und die Motivation erfahren, etwas an ihrer Situation zu verändern. Unterstützend zeigen sich in dem Zusammenhang auch Noiser, Masker und Hörhilfen, apparative Unterstützungen, welche zusätzliche Möglichkeiten verschaffen können, sich an das Geräusch zu gewöhnen.
Psychischen Einfluss nicht unterschätzen
Starker negativer Stress beeinflusst Tinnitus zusätzlich, weshalb sich ein psychosomatischer Einfluss auf die Entstehung und Aufrechterhaltung von Ohrgeräuschen nicht ausschließen lässt. Häufig geht sie einher mit psychischen Folgeerscheinungen wie Schlafstörungen, Angstzuständen, Depressionen und in seltenen Fällen auch mit einer Gefährdung der Arbeitsfähigkeit, wodurch besonders die Lebensqualität leidet. Bei HolsingVital lernen Betroffene durch die Bewältigungstherapie, mit äußerem und durch die Krankheit verursachtem Stress umzugehen und ihren Leidensdruck zu kompensieren. Dies kann durch Verhaltens- oder Entspannungstherapie, wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung geschehen. Einen wichtigen Stellenwert nimmt zudem die Bewegungstherapie ein. Durch sportliche Aktivitäten wie Nordic Walking, Aquajogging oder Medizinische Trainingstherapie, kurz MTT, verbessert sich das Körpergefühl und die Lebenszufriedenheit insgesamt erhöht sich. „Durch körperliche Aktivität lassen sich vielfältige positive Auswirkungen erzielen. Diese erleichtern es, die eigene Erkrankung anzunehmen, sich ihr mit einem positiven Gefühl zu stellen und den Teufelkreis Tinnitus aufzubrechen“, so Jens Holsing abschließend.
So lässt sich Tinnitus vorbeugen:
1. Stress reduzieren – Auszeiten nehmen
2. Weniger Ansprüche an sich selbst stellen – bereits vor einer Erkrankung Methoden zur Stressbewältigung lernen
3. Lärm in Freizeit und Beruf meiden – Gehörschutz verwenden
4. MP3-Player auf geringe Lautstärke stellen – leise und entspannte Musik bevorzugen
5. Vorhersehbare plötzliche Knalltraumen, wie Silvesterknaller, meiden
6. Regelmäßiger Sport verbessert die Gesundheit insgesamt
Mehr Informationen unter: *holsingvital*.