Berufsverband VDBW bietet mit Aktion docs@work spannende Einblicke in die
Arbeitsmedizin und will Nachwuchs finden, der die Gesundheitswelt wirksam
präventiv mitgestaltet / Projekt durch Befragungsstudie begleitet: Praxiserfahrungen
führen zu positivem Bild über Tätigkeit des Betriebsarztes / Bewerbungen für das
„Abenteuer Arbeitsmedizin“ bis 31. Juli online unter *vdbw*/docsatwork
Karlsruhe, 7. Juni 2010 Die Arbeitsmedizin ist vom demografischen Wandel in
doppelter Hinsicht betroffen: Zum einen wird es künftig in den Betrieben zunehmend ältere
Arbeitnehmer geben, deren Gesundheit es zu erhalten gilt. Arbeitsmediziner werden dadurch
für Arbeitnehmer und Unternehmer wichtiger denn je. Zum anderen droht den Betriebs- und
Werksärzten selbst – wie allen medizinischen Fachrichtungen – ein Nachwuchsmangel.
Aktuell gibt es etwa 12.000 Betriebsärztinnen und -ärzte für die arbeitsmedizinische
Versorgung von rund 30 Millionen Vollbeschäftigten in über drei Millionen Betrieben in
Deutschland. Um qualifizierten und motivierten arbeitsmedizinischen Nachwuchs zu
gewinnen, beschreitet der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) mit seiner
Aktion „docs@work“ neue Wege. Finanziell maßgeblich unterstützt wird er dabei durch die
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV).
Junge Ärzte gewinnen Einblicke in die Arbeitsmedizin
Acht Finalteilnehmer, die sich bis zum 31. Juli online unter *vdbw*/docsatwork
bewerben können, lernen während der zweitätigen Aktion verschiedene Facetten der
Betriebsmedizin kennen. In Zweierteams müssen sie arbeitsmedizinische Aufgaben knacken.
„Die Praxiserfahrung docs@work bietet Einblicke in die Welt der Gesundheitsmanager in
Unternehmen. Mit der Aktion wollen wir junge Mediziner für die Arbeitsmedizin begeistern“,
sagt Dr. Wolfgang Panter, Präsident des Berufsverbandes.
Bereits im letzten Jahr ist dies bei der docs@work-Premiere erfolgreich und nachhaltig
geglückt. Zwei der acht Wettbewerbsteilnehmer haben inzwischen eine Weiterbildung im
Gebiet „Arbeitsmedizin“ begonnen, die anderen haben die Arbeit als Betriebs- und Werksarzt
fest im Blick – als spannende und familienfreundliche Alternative zur Anstellung als
Kassenarzt oder den unregelmäßigen Arbeitszeiten im Krankenhaus. „Allein schon wegen
der demografischen Entwicklung ist die Arbeitsmedizin ein Fach mit Zukunft, außerdem
innovativ, breit aufgestellt und interessant. Wer sich unserem Bereich zuwendet, hat gute
berufliche Aussichten“, ist sich Dr. Panter sicher.
Ärzte-Workshop pro Arbeitsmedizin wissenschaftlich ausgewertet
Wie im letzten Jahr begleitet das Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen
Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) docs@work mit einer Befragungsstudie und
unterstützt diese Aktion finanziell. Die Finalteilnehmer werden zu ihren Erwartungen,
Eindrücken und Erfahrungen interviewt – vor und kurz nach der Aktion sowie ein halbes Jahr
später.
Ziel erreicht: Die docs@work-Kandidaten des letzten Jahres gaben an, dass sie vor dem
Projekt nur wenig über Betriebsmedizin wussten. Danach hatten sie ein konkretes Bild, was
die Welt der Arbeitsmedizin zu bieten hat. Den stärksten Eindruck hinterließen die
Unternehmen mit ihren unterschiedlichen Praxisinhalten, die positive und sinnvolle Arbeit der
„Hausärzte ganzer Firmen“ und die alltagsnahen Einblicke in die Arbeitswelt, darunter auch
für die Teilnehmer Unerwartetes wie Beratungen zu psychologischen Problemen.
Anspruchsvoller und vielseitiger Job
Dr. Panter weiß: „Der Beruf des Arbeitsmediziners ist so anspruchs- und verantwortungsvoll
wie der von Klinikärzten. Nur geht es vorrangig darum, Menschen möglichst vor Krankheiten
zu schützen, Belastungen zu vermeiden und die Gesundheit der Arbeitnehmer zu managen.
Medizinische Kenntnisse und Empathie sind genauso gefordert wie diplomatisches Geschick
und Führungskompetenz.“
Im Hinblick auf den demografischen Wandel werden wirksame präventive Maßnahmen
immer wichtiger. Kaum ein anderer Lebensbereich ist so gut geeignet wie ein Betrieb, um
viele noch gesunde, häufig aber nicht besonders gesundheitsbewusste Mitarbeiter zu
erreichen und für Gesundheitsförderung zu sensibilisieren. Nebenbei lernt der Arzt viel über
das Arbeitsleben fernab vom Klinik- oder Praxisalltag, sieht unterschiedlichste Arbeitsplätze
aus der Nähe und kennt zum Beispiel Chemiefirmen, Baustellen, Feuerwehren,
Konzerthäuser und Zoos „backstage“. Wer sich einen Arztberuf vorstellen kann, bei dem es
auch mal Arbeitstage ohne weißen Kittel gibt und stattdessen beispielsweise Overall und
Gummistiefel angelegt werden, für den sind die Chancen groß, in der Arbeitsmedizin eine
lebenslange Erfüllung zu finden.
Wie wird man Arbeitsmediziner?
Bestenfalls ist der erste Schritt, sich ein eigenes Bild von der Arbeitsmedizin zu machen, eine
Praxiserfahrung, wie sie docs@work ermöglicht. Dann folgt die Qualifikation nach der
Approbation. Denn der Arbeitsmediziner ist – genau w