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Kraft aus Feuer und Wasser im LWL-Industriemuseum
Deutschlands größtes Dampf-Festival auf Zeche Hannover in Bochum
Bochum (lwl). Rauchende Schlote, heißer Dampf und das Schnaufen der Maschinen sind am kommenden Wochenende (Sa/So, 28./29. Mai) im LWL-Industriemuseum Zeche Hannover zu erleben. Zum siebten Mal ist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) Gastgeber von Deutschlands größtem Dampf-Festival. 14 originale Dampfwalzen, Dampftraktoren, Lokomobile, dampfgetriebene PKW und LKW aus Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden lassen vor dem mächtigen Malakowturm der Zeche Hannover das Dampfzeitalter lebendig werden. Hinzu kommen 20 originalgetreue Nachbauten sowie zahlreiche Modelle - von der Dampfmaschine bis zum Schiff.
Das Begleitprogramm mit Clownerie, Workshops und dem Kinderbergwerk Zeche Knirps macht das Dampf-Festival zu einem Fest für die ganze Familie.
Das Highlight des Festivals ist in diesem Jahr der schwere Dampftraktor Minnie , hergestellt von der Minneapolis Threshing Maschine & Co Campany aus Minnesota/USA, der erstmals in Deutschland im Betrieb zu sehen ist. Auch die älteste Maschine ist ein Dampftraktor. Sie wurde 1898 bei den Fowler-Werken in Magdeburg als Dampfwalze hergestellt und später zu einem Traktor umgebaut.
Eine besondere Rarität präsentiert das Feuerwehrmuseum Salzbergen (Kreis Emsland): Eine dampfgetriebene Feuerspritze aus dem Jahr 1901, hergestellt von der tschechischen Maschinenbaufabrik Smekal.
Den diesjährigen Themenschwerpunkt bilden Dampftraktoren, die gut ein Jahrhundert lang in der Landwirtschaft große Bedeutung hatten. Sie dienten als Zugmaschinen auf Straßen und Feldern wie auch zum Antrieb von Dreschmaschinen, Sägewerken oder Steinbrechern. Mit dabei sind in Bochum drei Feld-Traktoren, drei Traktoren, die als Antriebs- und Zugmaschinen dienten sowie eine Lokomobile. Sie treiben beim Dampf-Festival Holzspalter und Steinbrecher an.
Dampfwalzen ebneten zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Wege und Plätze. Sie ermöglichten die Verwendung neuer Straßenbeläge wie Asphalt oder Teer. Vier dieser stählernen Kolosse sind beim Dampf-Festival in Aktion zu sehen.
Eine kurze Konjunktur erlebten dampfgetriebene Automobile, die vor allem in den USA verbreitet waren. Mit der Entwicklung der Benzin- und Dieselkraftwagen verschwanden diese Fahrzeuge bald ganz aus dem Straßenbild. Das LWL-Industriemuseum präsentiert beim Dampf-Festival als Besonderheit eine luxuriöse Stanley Steam Car-Limousine aus dem Jahr 1921 sowie den weltweit einzigen noch fahrbereiten Super Sentinel Dampf-LKW, erbaut 1924.
Zwanzig weitere dampfgetriebene Fahrzeuge drehen im kleineren Maßstab ihren Runden um den Malakowturm der Zeche Hannover und laden Kinder zum Mitfahren ein. Dampftechnik zum Anfassen bieten auch die Dampfmodelle und Dampfschiffe, die von den Dampfstammtischen Dortmund und Essen sowie von zahlreichen weiteren Modellbauern präsentiert werden.
Die größte und älteste Dampfmaschine des Festivals hat dagegen das LWL-Industriemuseum selbst zu bieten: es ist die Fördermaschine von 1893 - die älteste Fördermaschine des Ruhrbergbaus, die noch am Originalstandort zu sehen ist. Bei Schauvorführungen setzt sich die mächtigen Koepescheibe in Bewegung - gesteuert durch Druckluft und angetrieben mit einem Elektromotor.
Familienfest
Neben den Vorführungen der originalen Dampftechnik erwartet die Besucher ein Begleitprogramm mit Musik, Clownerie, Kindertheater und Mitmach-Aktionen für Groß und Klein. Das Dampf-Festival ist nicht nur etwas für Technikfans, sondern ein Fest für die ganze Familie , betont LWL-Museumsleiter Dietmar Osses.
Während des gesamten Festivals können Kinder im Kinderbergwerk Zeche Knirps spielerisch den Bergbau erfahren. Die jüngsten Besucher führt die Alt-Westfälische Puppenbühne in das Reich der märchenhaften Abenteuer. Großen Spaß garantiert am Sonntag der Auftritt von Clown Zimbo. Für die musikalische Begleitung sorgt die Band Marshall Cooper & The Phonky Deputies.
Museumsteam und Förderverein der Zeche Hannover bieten an beiden Tagen Führungen durch die Zeche Hannover an.
6. Dampf-Festival Ruhrgebiet
Sa/So, 28./29. Mai 2011, jeweils von 10 bis 18 Uhr
LWL-Industriemuseum Zeche Hannover
Günnigfelder Straße 251, 44793 Bochum
Eintritt: 6 €, ermäßigt 3 €
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